Sebastians Tipp:
Fay nimmt ihr Leben in die Hand. Sie ist 17, unerfahren, ungebildet, dennoch ahnt sie, dass es da draußen eine bessere Welt geben muss. Sie flüchtet im amerikanischen Süden von ihrer Familie, die keine ist, um an einem anderen Ort neu anfangen zu können. Auf diesem Weg begegnet Fay düsteren Männern, die versuchen sie auszunutzen, sie zu beanspruchen. Doch mit jedem Unheil wächst Fay über sich hinaus, emanzipiert sich und lernt, sich zu wehren.
Larry Brown entwirft eine packende Südstaaten-Geschichte, die in ihrer Rauheit und der Tristesse einsamer Landstraßen an große „Rough South“-Romane von Burke oder Pollock erinnert. Äußerst wohltuend ist hierbei jedoch der Umstand, dass wir dieses mal einer Protagonistin folgen. Allzu oft haben wir die Geschichten von einsamen Männern gelesen, in denen eine Frau begehrt und lüstern beschrieben wird, hier ist Fay und vor allem ihre Entwicklung zu einer starken, klugen Frau absoluter Mittelpunkt. Die harten Dialoge und spitzen Beobachtungen entwerfen zudem das Bild eines Amerikas, das manches mal so melancholisch wie ein Dolly Parton-Song, aber auch so trostlos wie eine Folge True Detective sein kann.