Es wird Frühling in Berlin, die Stadt liegt in Trümmern, die Bewohner:innen sind traumatisiert. So auch Kommissar Hans Adler, der in diesem Chaos ermitteln muss. Drei unbekannte Leichen, Kinder, die niemand vermisst. Auf der aussichtslos scheinenden Suche nach dem Täter, fahren wir mit dem kriegsversehrten Hans durch die 4-Sektoren Stadt, von seiner Laube in Wilmersdorf ins Präsidium Keibelstraße, zur Gerichtsmedizin in der Charité und über die Stadtgrenze bis nach Bernau. Der Autor Jürgen Tietz vermittelt ein detailliertes Bild von Berlin, der Zerstörung und dem wieder leise erwachenden Großstadtleben. Über allem liegen die wachsenden Spannungen zwischen den Alliierten. Eine Spur der mühsamen Ermittlungen führt in ein Kinderheim, der Kommissar wird des Nachts sowohl von den Amerikanern, als auch von den Russen abgeholt, auch der Polizeipräsident sitzt ihm im Nacken. "Wenn sie bis Ende der Woche die Täter nicht gefunden haben, werde ich persönlich dafür sorgen, dass Sie dorthin verbracht werden, wo solche bürgerlichen Subjekte wie Sie hingehören. Verstehen Sie mich?" Dieser Plot ist packend und die exemplarischen Schicksale, die Orientierungslosigkeit, aber auch der Wille zum Weiterleben und Vergessen, sind sehr eindrücklich.
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