Dieser Roman ist eine Geschichte von Flucht vor dem Elend, aber auch vom Scheitern dieser Flucht. Es ist ein Märchen über Märchen, aber ohne das klare Happy End, das wir gewohnt sind. Alex wächst in einem der ärmsten Stadtteile Madrids auf, ein Ort voller Leid und schwieriger Umstände, Drogen, Gewalt und einer harten Art der Männlichkeit, mit der sich Alex überhaupt nicht identifiziert. Denn er ist überhaupt keiner, muss ihn aber dennoch mimen.
Wir als Lesende begleiten nun Alex dabei, wie sie aufwächst, wie sie ausbricht. Wie sie sich kurze Momente des Friedens und des Glücks ergattert, und wir lernen die Menschen kennen, die sie kurz berühren, die ihren Schmerz, aber auch ihre Freude nachfühlen können, mit denen sie sich verbündet. Es ist auch eine Geschichte über Schwesternschaft, über queere Hexen, über ein langes Schmerzhaftes zu sich Finden. Was die schlechte Gewohnheit ist, müsst ihr beim Lesen leider selber herausfinden, das verrate ich nicht. Aber lest es, dieses Buch ist wunderschön, es ist zärtlich und mitreißend, niederschmetternd und Wut-anfachend, es ist ein Märchen und ein Roman über Klasse. Es ist ein Meisterwerk.