Wie gerne hätte ich Dantiel W. Moniz Erzählungen in einem Rutsch durchgelesen. Aber leider, und das hat natürlich sein Gutes, war jede Geschichte in ihrer Tiefe so ergreifend und einzigartig, dass ich nach jeder einzelnen einen ganzen Tag lang über die Begebenheiten und grandiosen Pointen nachdenken konnte. Eigentlich war ich von der ersten Geschichte ohnehin in den Bann gezogen und als diese dann zu Ende ging, wusste ich überhaupt nichts mehr mit mir anzufangen, so subtil schafft es Moniz bereits vom ersten Satz zum großen Knall hinzuarbeiten. Jedes Mal war ich auf einer anderen Art ergriffen und zwischen den Widersprüchen, welchen die Protagonistinnen ausgesetzt sind, hin und her gerissen. Ich habe jeden einzelnen Satz dankbar in mich aufgenommen. Im Grunde sind es Geschichten, welche zwischen Identität, Familie, Ausgrenzung oder Freundschaft vermitteln, aber immer mit diesem gewissen Tiefgang, welcher schon beinahe tragikomisch ist und das Gefühl von einer Alltagsferne aufkommen lässt. So fernab scheint die Realität zu sein, obwohl die Wendepunkte und Begegnungen mitten aus dem Leben
kommen. Oft schockierend führt Moniz uns hinter den Glanz des Sunshine-States und berührt intensiv mit dem Schicksal elf Schwarzer Frauen. Ich kann euch allen das Buch nur ans Herz legen!