Cassandras Empfehlung:
Ta-Nehisi Coates mag vielleicht schon dem einen oder der anderen durch das Werk „Zwischen mir und der Welt“ über den Weg gelaufen sein, doch dieser Debüt-Roman sollte auch die Zweifler*innen von seinem Genie überzeugen!
Wir begleiten den Protagonisten Hiram Walker in seinem Freiheitskampf durch das von Sklaverei geprägte Virginia der 1850er Jahre. In früher Kindheit von seiner Mutter getrennt, bleibt ihm einzig und allein sein fotographisches Gedächtnis, welches ausgerechnet dieses traumatische Erlebnis seines noch jungen Lebens im Nebel verschwinden lässt. Schon das Anfangsszenario macht diese Lücke deutlich, als ihn die Erinnerung an seine tanzende Mutter vor dem Ertrinken im nahegelegenen Fluss rettet. Verwirrt durch die Ereignisse verfolgen wir nun Hirams Wunsch nach Freiheit, welcher ihn weiterträgt als er selbst zunächst auch nur erahnen kann. Die Reise auf der Suche nach etwas Verlorengeglaubtem, das er selbst noch nicht definieren kann, wird begleitet vom starken Willen, seine neu gewonnene Familie zu retten. So versucht er, diese Seite weiter zu ergründen und kommt damit nicht nur über dramatische Umwege mit der Underground-Railroad in Kontakt, sondern auch mit einer Vielzahl von unglaublichen Nebencharakteren und Schauplätzen.
Geprägt durch Familientrennungen und unmenschliche Bedingungen, kann hier auch jeder noch so kleine Charakter eine tiefe Regung in unseren Herzen auslösen. Untermalt wird dieser Eindruck nun noch durch den einzigartigen Schreibstil von Ta-Nehisi Coates, der mit poetischen Beobachtungen und ernsten Dialogen punkten kann. Besonders beeindruckend erschien mir, wie verschiedene Aspekte von Freiheit beleuchtet und hinterfragt werden. Letztendlich lässt sich nur noch sagen, dass dieses Buch auch in den trostlosesten Situationen Hoffnung in hell leuchtende Magie verwandeln kann.