Ich gebe zu: ich wollte dieses Buch wegen des (meiner Meinung nach sehr schönen) Titels lesen. Und das Cover fand ich auch gut. Der Klappentext hat mich eher abgeschreckt. Zwei Frauen, eine Geliebte und eine Ehefrau, und ein Mann. Seufz.. Das alte Thema? Aber ich habe Frau Lohmann unterschätzt. Denn sie zeichnet in diesem Buch eben keine klassische "zwei Frauen buhlen um einen Mann"-Geschichte; tatsächlich dient der untreue Ehemann eigentlich nur als Bindeglied der Geschichte, um etwas ganz Anderes zu erzählen: Frauen in der Mitte ihres Lebens.
Sie haben Entscheidungen getroffen, die sich erstmal endgültig anfühlen: Heiraten, aufs Land ziehen, Kinder bekommen (oder zumindest welche planen). Aber was tut man, wenn sich diese Entscheidungen nach einer Weile nicht mehr richtig anfühlen? Aber auch nicht falsch genug, um sie zu ändern? Was vermag passieren, dass man aus seiner Monotonie gerissen wird und dann vielleicht doch etwas ändert? DAS ist es, worum es in der Geschichte geht. Und um Frauen, die diese Entscheidung treffen. Für sich. Denn manchmal platzen Träume nicht mit einem dramatischen Knall, sondern leise. Dass das nicht schlimm ist, sondern der Anfang von etwas Neuem sein kann, das erzählt Eva Lohmann auf großartige Weise in diesem Büchlein.