Ab und zu fragt Tilda sich, wie es wäre, ein Leben zu führen so wie die Anderen aus ihrer alten Schule: in Berlin zu studieren, im Ausland zu jobben und Urlaub zu machen, Chancen zu nutzen, die sie nicht hat. Tilda lebt in der Provinz, Zeit für sich hat sie kaum, neben Mathe-Studium und einem Job im Supermarkt kümmert sie sich auch noch um ihre kleine Schwester Ida und die alkoholkranke Mutter. Alles scheint festgefahren, oder nicht? Tilda ist die Ich-Erzählerin und wir erfahren viel über ihre Beziehungen zu anderen Menschen. Es gibt Marlene, eine Freundin, die Tilda jedoch zunehmend fremder wird, und dann ist da auch noch Viktor, in den sich Tilda verliebt. Und natürlich gibt es – immer wieder – Ida. Dieses Buch zeigt eindringlich, wie sehr die Krankheit der Mutter das Leben der Töchter bestimmt und gleichzeitig ist das Buch immer wieder auch sehr warm und liebevoll, z.B. wenn Ida und Tilda sich umeinander kümmern - und an manchen Stellen habe ich einfach nur herzlich gelacht.