Mark Uwe Kling? Ist das nicht der... vom Känguru? Genau! Und der schreibt jetzt über ein Einhorn? Yep. Kann er das? Aber hallo!
Um eins von vornherein klarzustellen: Das Einhorn, um das es geht, ist (natürlich) nicht so wie andere Einhörner. Es will keinen Glücksklee essen, kein Ballett mit Feen tanzen und Reime findet es nervig (konsequenterweise wechselt der Text an dieser Stelle von Reimen zu Prosa). Also nennen alle das Einhorn nur noch das NEINhorn.
Das NEINhorn zieht in die Welt hinaus, es spielt im Matsch und tut endlich mal das, wozu es Lust hat. Auf seinem Weg trifft es nun zuerst auf den WASbär. Dieser hört schlecht und deswegen sagt er ziemlich oft: „Was?“ Unterwegs begegnen die beiden noch dem NAhUND und der KönigsDOCHter. Die sind – wie zu erwarten – auch ziemliche Charakterköpfe. Die vier freunden sich an, denn alle sind gern bockig und bockig sein macht zusammen viel mehr Spaß! Und manchmal haben sogar alle gute Laune, einfach so.
Ich mag dieses Buch sehr, unter anderem, weil die Figuren bezaubernd sind, alle individuell, sie machen ihr Ding, ohne sich für andere zu verbiegen. Trotzdem sind die vier keine nervtötenden Egomanen, denn sie akzeptieren z. B. die Eigenheiten der Anderen und können sich aufeinander einlassen. Und dann der Sprachwitz! Der Autor ist eben Marc-Uwe Kling, er kann einfach mit Sprache umgehen und das merkt man auf jeder Seite des Buches. Eine meiner Lieblingsstellen ist, wenn das NEINhorn und die KönigsDOCHter endlos lange Gespräche mit nur zwei Wörtern führen: „Nein!“ - „Doch!“ - „Nein!“ - „Doch!“ … Zuletzt muss ich noch die gelungenen und niedlichen (aber nicht süßlichen) Illustrationen von Astrid Henn erwähnen, die einfach wunderbar die Geschichte begleiten. Dieses Buch macht richtig Spaß – auf ganz vielen Ebenen!
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