Eine allzu realistische Zukunftsvision begegnet uns in dem Roman Es könnte schlimmer sein. Unternehmen haben noch mehr Einfluss auf die Gesellschaft als heute schon und besonders auf ihre Mitarbeitenden, die Leben und Sterben für ihren Betrieb. Auch Anna kennt nichts anderes als das Firmengelände, nichts anderes als die Propaganda und die sektenartigen Strukturen von Alpha Industries. Als sie sich mit einer Bande aufmüpfiger Teenager herumschlagen muss, bröckelt ihr Glaube an das System.
Sie trennt sich von ihrem empfohlenen Partner und beginnt eine wilde Achterbahnfahrt durch den völlig absurden Corporate Wahnsinn, der jetzt schon viele unserer Leben beherrscht. Nur eben auf 200 % gedreht. Wurmitzer muss schon viele Bullshit-Jobs gehabt haben, denn man kauft ihm diese Satire in vollem Maße ab. So schlüssig, unschlüssig verhält sich dieses träge Industriemonster, so gestochen scharf wird die maximale Entfremdung im Spätesten aller Kapitalismen dargestellt, man kann es einfach nur lieben.
Oder hassen, je nachdem, wie nah es an der eigenen Realität ist, möchte ich vermuten. Ich habe Es könnte schlimmer sein als fesselnd und akkurat erlebt und hatte großen Spaß beim Lesen. Ein wunderbarer Roman über die Arbeit und was sie mit uns macht.