Von Erleichterung keine Spur. Ich war, glaube ich, noch nie so hin und hergerissen, ein Buch aus der Hand zu legen. Lola Randl schafft es einfach, dieses tiefe Unwohlsein zu wecken. Immer wiedee springt die Handlung zwischen dieser idyllenhaften Idee einer jungen Familie, welche sich ein Haus auf dem Land kaufen will, und beinahe perversen Urinstinken, welche diese Idylle zu zerreißen drohen. Mein schlimmster Albtraum wäre noch eine softe Version von den Sequenzen, die Randl hier ausschlachtet. Friedel und Jakob finden über Umwege endlich Zugang zu den Immobilien der Dorfgemeinschaft und werden bereits von Tag eins an mit dem beklemmenden Auftreten der Nachbarin konfrontiert. Immer mehr gerät vor allem Jakob in alte Geschichten und die dorfeingesessene Verdammnis. Eine Metamorphose kontroverser Ethikbrechung, welche mich in Zügen an meine Grenzen gebracht hat, dann aber doch zu faszinierend war, um dem Weg nicht zu folgen.