Was hat mich zu Tove Janssons Winterbuch greifen lassen?
Die Neugierde zu erfahren, wie die Erfinderin der Mumins, Held*innen meiner Kindheit, eigentlich so schreibt und wie sich das als erwachsene Leserin so rezipiert. Und: Das Bedürfnis, ein Buch zu lesen, das mich abholt in oder aus meiner winterlichen Laune. Das hat es! Vielleicht spiegeln die Texte auch dir deine Stimmung, (ob schön, ob schlimm) indem sie dich in die Winter der verschiedenen Figuren entführen. Winter, in denen zum Beispiel richtig Schnee liegt, richtig weiß und richtig viel… Nicht bloß Berliner Grau(pel). In denen es jedoch gleichermaßen dunkel und kalt ist, sich die Figuren ab und an nach Rückzug sehnen und sich ein andermal andere liebe Menschen um sich wünschen.
Die 21 Geschichten rund um Menschen jeden Alters lesen sich allesamt zeitlos und kurzweilig und werden zusammengehalten von Tove Janssons behutsamen Ton – aus dem Finnlandschwedischen übersetzt von Birgitta Kicherer. Sie sind weder kitschig, noch geht es hauptsächlich um Weihnachten. Ein Buch also, das man die kalte Jahreszeit hindurch immer wieder gut in die Hand nehmen kann, um auch nach den Feiertagen und im neuen Jahr häppchenweise darin versinken zu können. Was ist mir nun geblieben von dieser Lektüre? Meine Leseliste hat sich um einen Roman von Tove Jansson verlängert, dessen Einleitung meine Lieblingsgeschichte des Winterbuchs ist: Die der Frau, die nicht schlafen kann. Außerdem schaue ich – nostalgisch und wunderbar unterhalten – alte Folgen rund um die Mumins.