Nachdem ich eine Weile gebraucht habe, um in den Lesefluss zu kommen (ich hätte das Buch vielleicht lieber auf Englisch lesen sollen - schwer zu sagen, ob es an der Übersetzung oder an mir lag), bin ich kaum davon losgekommen. Der Aufbau der Geschichte, die wechselnden Perspektiven der Freund:innen Morgan und Eric über 6 Jahre hinweg, und die Figuren selbst ziehen einen unglaublich schnell in den Bann. Der Untertitel „Eine Liebesgeschichte“ trifft es gut, aber nicht, weil es unter anderem um die Liebe zwischen zwei Freund:innen geht, sondern vor allem weil die Liebe zu sich selbst, dem eigenen Körper und dem eigenen Sein hier auf sehr intensive, ehrliche und teilweise schmerzvolle Weise erzählt wird. Man fühlt sich den Figuren sehr nah, man nimmt direkten Anteil an ihren Gedanken, Gefühlen, an ihren inneren und äußeren Kämpfen mit sich und ihrem Umfeld. Immer wieder gab es Momente in denen ich am liebsten ins Buch gestiegen wäre, um Figuren in den Arm zu nehmen und zu trösten. Der Autorin Meredith Russo, selbst Transfrau, gelingt es mit der Geschichte von Morgan und Eric Themen um Gender, Sexualität und Identität den Leser*innen eindrücklich nahzubringen. Dieses Buch sollte eigentlich Pflichtlektüre für jede cis Person sein. Ein absolut berührender, intensiver, inspirierender und wichtiger Roman aus dem nicht nur jugendliche Lesende viel mitnehmen können.
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