Der wohl bekannteste Roman der britischen Schriftstellerin Anna Kavan (1901-1968), welcher nach nun 50 Jahren bei Diaphanes erstmals durch Silvia Morawetz und Werner Schmitz ins Deutsche übersetzt wurde, fordert die Lesenden sowohl durch einen literarisch anspruchsvollen Zugang als auch durch dessen Thematik heraus.
Kavan litt zeit ihres Lebens unter Depressionen und einer langjährigen Heroinsucht, die sich vielleicht auch allegorisch auf diese titelgebende, postapokalyptische Eiswüste lesen lässt.
Mit den ersten Worten des Textes steckt man bereits mitten in dem Bericht des männlichen Erzählers, der seine ehemalige Geliebte sucht und ihr bis zum Ende der Welt folgt. Von einem durch Krieg und die Klimakatastrophe zerstörten Planeten. In der zutiefst lebensfeindlichen Peripherie der beschriebenen Orte wird die Frau durch mehrere Beziehungen kontrolliert, versucht zu fliehen und mit allen Mitteln auszubrechen. Doch bevor klar wird, ob ihr dies gelingt, bricht die Erzählung oftmals ab und wird zu einer anderen Zeit, auf einer anderen Ebene fortgesetzt.
Der Roman ist sowohl autobiografisch als auch experimentell, eine komplexe Science-Fiction- Erzählung, die feministische Züge innehat und durch eisklare Prosa besticht. Eine große Empfehlung für alle, die zu viel gute Laune verspüren und Freude an anspruchsvolleren Texten haben.
Eine Besprechung von Timo.