Kochen im falschen Jahrhundert ist die Geschichte eines Abends, der gelingen soll, angefangen bei der Vorstellung seiner Wirkung und Vorbereitungen der Gastgeberin. Weiter geht es mit der Verspätung der Gäste, wie Schablonen gehen sie durch diesen Abend und obgleich die Konstellation etwas Abstraktes hat, liefert Teresa Präauer ein hohes Identifikationspotenzial. Man erkennt diese Figuren, ihre Outfits, die Musik, die gehört wird – selbst, wenn die Ausführungen (vor allem des Luxus) nicht auf das eigene Leben zutreffen, das Bild, das die Autorin entwirft, tritt deutlich vor Augen. Von den Rezepten, dem Geschirr, der Einrichtung der Küche, der ganzen Wohnung… Allumfassend, zugleich präzise und kurzweilig wird der Abend in seinen Bestandteilen analysiert, samt der Irritationen, die unsere Gegenwart bietet; ob im Gespräch mit den Gästen oder in den Versionen, die der Abend innerhalb des Romans durchläuft.
Er zieht Schleifen, vor allem anlässlich von den Diskurs dominierenden Worten und von weiblich konnotierten Kochtraditionen: Er verwebt die Gepflogenheiten der Eltern- und Großelterngeneration, eines gesamten Jahrhunderts.
Alles ist rund an diesem Buch: Es sieht wunderschön aus, langt sich wunderbar an und liest sich wie – eigentlich möchte ich mich eines solchen Bildes nicht bedienen, ahnend, dass die Autorin ganz bestimmt ein passenderes finden würde – ein perlendes, angenehm bitzelndes, entsprechend aufregendes, aber nicht zu aufregendes Getränk. Man möchte immer noch einen Schluck nehmen und noch einen und noch einen.
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