... wie anders wäre ihr Leben doch dann gelaufen. Doch mal der Reihe nach.
Hillary Rodham, noch ganz frisch an der Uni, verliebt sich in den umwerfenden Bill Clinton. Die beiden werden ein Paar, doch anders als in der Realität, antwortet Hillary nicht mit einem "Ja" auf Bills Heiratsantrag, sondern mit einem "Nein" und nun wird's spannend, denn Curtis Sittenfeld stellt ab diesem Zeitpunkt die weitere Story vollkommen auf den Kopf.
Denn im Roman ist Hillary ja längst klar, was der Bill doch für ein Cassanova ist. Und so kann sie ihn direkt in den Wind schießen und hier ihren ganz eigenen Weg gehen. Ohne Mann, ohne Kind, manchmal einsam, aber mit einem großen Traum. Denn sie bereitet sich auf die Präsidenschaftswahl vor.
Curtis Sittenfeld hat mit "Hillary" einen unterhaltsamen und überraschenden Beitrag zum Fan-Fiction-Genre geleistet. Ich habe viel über den amerikanischen Wahlkampf und das dortige politische System erfahren, über Bills Vorliebe, nackt Saxophon zu spielen, und auch über Hillary Clinton als starke, unabhängige Frau. Die gut 500 Seiten waren flott durchgelesen, denn der eindrückliche Schreibstil hat mir gut gefallen. Der Mix aus Wahrheit und Fiktion ist großartig. Ein wirklich spezielles Buch.
Ich empfehle es allen, die sich für Frauen in der Politik und die neuere amerikanische Geschichte interessieren. Natürlich kommen auch Fan-Fiction-Fans voll auf ihre Kosten.