Bis es wieder regnet, sind sie sich feindlich gesinnt, graben sie sich gegenseitig das Wasser ab. Bis es wieder regnet, hegen sie ihre Geheimnisse, denn die muss man nicht mit Wasser gießen. Die Schwestern Jael und Gali tragen ihre Probleme zurück in das israelische Dorf, in dem sie aufgewachsen sind. Auch ihre Familie kommt von dort, hat die Siedlung mit gegründet, ist aber nun über die ganze Welt verstreut.
Nur die Großeltern und eine Cousine sind noch da, als die beiden Schwestern wie der ausbleibende Regen über das Dorf hereinbrechen, aber auch das Dorf bereitet ihnen umgekehrt Probleme, denn die Atmosphäre ist alles andere als einladend. Saleit Shahaf Poleg ist ein anregender Familienroman gelungen, der den Ort als Mitglied dieser Familie mit einbezieht. Wir schnüffeln in den Geheimnissen eines Dorfes am Scheideweg zwischen Tradition und Moderne, in dem es nicht mehr regnet wegen des Klimawandels oder weil ein Fluch auf ihm lastet. Eine lohnenswerte Perspektive auf Israel und seine Bewohner*innen.