Nüchtern berichtet Ernaux von einem Tag im Juni, an welchem ihr Vater versuchte ihre Mutter zu ermorden. Dieser Tag war der entscheidende Wendepunkt. Sie reflektierte im jahr 1993 jenes Jahr, in welchem die Scham einsetzte. Sie erzählt von den Regeln ihrer beider Leben, dem privaten und dem schulischen religiösen und die daran geknüpften Regeln und Dinge, welche das Jahr und ihr 12-jähriges Ich ausmachten. Nicht nur die Ereignisse, auch die Sprache und der sozial Stand der Familie werden von ihr beobachtet. Dabei redet sie nichts schön und berichte wie wahrgenommen, denn es macht keinen Sinn etwas in Worten zu erzählen, welche sie nie gebraucht hätte, weshalb auch gerade das kindliche Empfinden und das Gefühl der Scham über das eigene Ungenügen sehr nachvollziehbar berichtet sind.
Eine Besprechung von Katha.