Ein Tipp von Timo:
In Benjamin Labatuts "Das blinde Licht" (durch Thomas Brovot übersetzt) vereinigen sich vier Erzählungen über die ambivalente Kraft der Wissenschaft, welche fortschreitend phantastischer werden. Das nur 187 Seiten dünne Buch erschien Anfang März bei Suhrkamp und liest sich aufgrund seines wunderbar lakonischen Narrativs in wenigen Zügen durch.
Zwar fokussiert sich Labatut aufgrund der wissenschaftlichen Thematik auf viel Chemie, Mathe und Physik, dies bricht das Lesevergnügen jedoch an keiner Stelle. Taucht ein in die Welten von Haber, Schwarzwild, Heisenberg, Schrödinger, Grothendieck und Mochizuki – an den buchstäblichen Rand zwischen Genie und Wahnsinn, der mich an zahlreichen Stellen an Zweig´s Schachnovelle erinnerte. Betörende, eindringliche Geschichten über moderne Astrophysik und schwarze Löcher, Quantenmechanik und neue mathematische Modelle unsere Welt zu verstehen – große Empfehlung!