Wenn der Spatzenkaiser kommt, um Rache zu üben, hab lieber einen Knüppel stehen, hinter der Tür. So erzählt es uns der Protagonist dieser Geschichte immer wieder. Aber es geht nur am Rande um diesen besonderen Spatzen. Kaj hat seinen Job in der Fabrik aufgegeben und ist mit Leon aufgebrochen, in die Wüste, in eine Stadt, gebaut auf Sand und ungezügeltem Hedonismus. Als Leon verschwindet, geht Kaj das Geld aus und der Reisepass ihm abhanden, weswegen er von da an von einem Unglück ins andere taumelt. Die Beziehungen, die er knüpft, sind von Abhängigkeiten und Hierarchien geprägt und die Sonne knallt ihm auf den Kopf. Podhostnik erzählt extrem unterhaltsam und präzise, fast filmisch über Gewalt, Sex, exzessiven Konsum und Ausbeutung, ohne dabei ins Plumpe oder Geschmacklose abzugleiten. Ich war nach der Lektüre recht atemlos, denn es geht Schlag auf Schlag, man spürt die Hitze und bleibt mit trockenem Mund zurück. Nur was der Spatzenkaiser mit allem zu tun hatte, blieb mir etwas unklar, aber vielleicht enträtselt ihr ja diesen wunderbaren Trip. So oder so lohnt sich die Lektüre sehr.