Ein schmaler Band mit großer literarischer Kraft. Im klassischen "Ernauxschen" Stil schreibt Annie Ernaux im autofiktionalen Stil über eine Affäre mit einem dreißig Jahre jüngeren Mann. Dabei geht es auch immer wieder um das Altern aus der Perspektive einer Frau, um gesellschaftliche Zuschreibungen und den Aufstieg in eine andere soziale Klasse. Neu und überraschend sind hier Ernaux' Beschreibungen darüber, wie sie und ihr deutlich jüngerer Lover in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Davon hätte ich gerne noch viel, viel mehr gelesen.