Das sagt Jan:
Gisela zieht nach Chemnitz, um einerseits von ihrem Exfreund in Berlin loszulassen, aber auch, weil es an der Uni keinen Numerus Clausus für ein Studium gibt. Mehr Gründe für einen Umzug fallen ihr eigentlich auf Anhieb nicht ein. Gisela ist selbst in Dresden geboren und kennt Chemnitz nur aus Kindheitstagen, da ihr Opa dort wohnte. Doch ein Aufenthalt in einer WG und das Kennenlernen neuer Freundinnen scheinen für sie eine willkommene Ablenkung zu sein.
So verbringt Gisela ihre Tage zwischen Liebeskummer und Enthusiasmus, zwischen Tocotronic und Britney Spears. Sie nimmt einen Job als Garderobiere an, studiert ein bisschen, trinkt und kifft dafür umso mehr, protestiert gegen Nazis und gründet schließlich mit ihren Freundinnen die Band "Superbusen". Gemeinsam touren die Musikerinnen ein wenig, wachsen dabei zusammen und teilen sich mit. Sie sprechen über Dinge, die sie gemeinsam erleben und die dennoch oft nicht erzählt werden: Grapschende Männerhände, beängstigende Begegnungen auf dem Heimweg, Bodyshaming, aber auch Übergriffe von Nazis.
Denn so verplaudert und quirlig der Ton des Romans herkommt, die Autorin bespricht auch ernste Themen, wie das Leben in Ostdeutschland, das besonders in Chemnitz geprägt ist von Auseinandersetzungen zwischen Rechten und Linken, Protesten und Widersprüchen. Lesenswert!