Beschreibung
Die Katze reist mit Zlabya, ihrer Herrin, deren Ehemann und dem Rabbiner nach Paris zur Familie von Zlabyas Mann. Der Rabbiner, der Algerien zum ersten Mal verlässt, ist unempfänglich für die Schönheiten der Stadt; zudem bemängelt er die laxe Einhaltung der jüdischen Gesetze. Die Begegnung mit seinem Neffen, einem Straßensänger, hält neue Überraschungen bereit. Mit gewohnter Klarsicht und Scharfzüngigkeit kommentiert die Katze die Ereignisse. Die Fremdheit des großstädtischen Lebens wird konterkariert mit der engen heimatlichen Lebenswelt und der strengen Rechtgläubigkeit der Juden. Dieser Konflikt wird im nervösen Stil Sfars virtuos illustriert, der auch die feinsten zwischenmenschlichen Spannungen widerspiegelt. Wie schon die beiden Vorgängerbände begeistert dieser dritte Band der Serie.
Autorenportrait
Joann Sfar zählt zu den wichtigsten neuen französischen Autoren im Comic. In Frankreich gilt er bereits als Super-Star in der Comiclandschaft und nun erscheinen seine wichtigsten Reihen im avant-verlag auf deutsch. Für die Serie "Die Katze des Rabbiners" wurde er als "Bester Autor - International" mit dem Max und Moritz-Preis auf dem Comic-Salon 2004 in Erlangen ausgezeichnet.
Leseprobe
Die beiden haben geheiratet. Mein Meister hat die Zeremonie selbst vollzogen. Als sie in ihrem Zimmer verschwanden, durfte ich ihnen nicht folgen. Ich musste bei meinem Meister schlafen. Das erste mal seit langer Zeit. Miau! (warum schläfst du denn im Arbeitszimmer?) Er riecht nicht so gut wie sie. Er schnarcht. Miau! (los, geh in dein Zimmer!) Das Leben ist schlecht. In ihrem Haus gibt es sogar eine Tür. Für wen halten die sich? Bei uns gibt es nur einen Vorhang. Man tritt ein und geht wohin man will. Hier muss ich klettern. Sogar vor ihrer Kammer gibt es eine Tür. Was macht ihr da, dass ich (es) nicht sehen darf? Glaubt nur nicht dass ihr etwas Besonderes erfunden habt! Ich mache das auf der Strasse. Er hat ihr ein Badezimmer zur Hochzeit geschenkt. Ein Bad; und er glaubt dadurch ein Anrecht auf meine Herrin zu haben? Zlabya! Bei uns gab es ein Piano! Für wen hält der sich, Badezimmer zu verschenken? Wenn er das in seiner Rabbinerschule gelernt hat, na dann gute Nacht.
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