Beschreibung
Die Gesellschaft, in der wir leben, zeigt sich als abstraktes Gebilde aus weit verzweigten Handlungsketten. Die Einzelnen verwachsen mit ihren Spezialfunktionen, entwickeln einen moralisch indifferenten Funktionsstolz und spalten die langfristigen Folgen ihres Handelns von sich ab. Je länger diese Praxis währt, desto mehr entfaltet sie ihre zerstörerische Wirkung.
In seinem Essay analysiert Wolfgang Engler die abstrakte Wahrheit, die die Funktionslogik des Systems zur Norm erhebt, und er sucht nach Spuren einer konkreten einer anderen Wahrheit. Sie berichtet von dem, was man nicht zu tun bereit ist, weil man die ausgrenzende Unterscheidung zwischen Selbst- und Fremdinteresse, auf der das Spiel beruht, nicht mitmacht. Diese Wahrheit gilt als die der Schwachen, der Zauderer, der Versager. Höchste Zeit, sie von ihrem Stigma zu befreien anhand von Erzählungen, die ihre Stärke offenbaren: sich in einer Welt, die es genau darauf anlegt, nicht korrumpieren zu lassen.
Autorenportrait
Wolfgang Engler ist Publizist und Soziologe. Von 2005 bis 2017 war er Rektor der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin.
Inhalt
Der Auftrag
von Wolfgang Engler / Seite 7
Leibhaftiges Denken
von Wolfgang Engler / Seite 10
Produktiv gleich profitabel?
von Wolfgang Engler/ Seite 13
Hyperkommodifizierung und das Ende der Entfremdung
von Wolfgang Engler / Seite 16
Das Janusgesicht der Moderne
von Wolfgang Engler / Seite 22
Das Problem
von Wolfgang Engler / Seite 27
Marktmoderne
von Wolfgang Engler / Seite 32
Planmoderne
von Wolfgang Engler / Seite 38
Hybridmoderne
von Wolfgang Engler / Seite 46
Die drei Modernen im Vergleich
von Wolfgang Engler / Seite 52
Die Unterbrechung denken I: "Systemrelevanz"
von Wolfgang Engler / Seite 57
Die Unterbrechung denken II: "Evidenzbasierte Politik"
von Wolfgang Engler / Seite 61
Interesse und Engagement
von Wolfgang Engler / Seite 64
Cleaner und Verfemte. Etablierte und Außenseiter
von Wolfgang Engler / Seite 71
Die Dinge des Lebens
von Wolfgang Engler / Seite 78
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