Beschreibung
Während seines Aufenthalts in Japan zu Beginn des 20. Jahrhunderts sprach Richard Gordon Smith mit Bauern, Fischern und anderen einfachen Leuten über die Mythen und Legenden des Landes. Sie berichteten ihm von unheimlichen Begebenheiten, wie dem Aufmarsch der Dämonen an einem verlassenen Tempel bei Kyoto, von dem rächenden Geist eines verstorbenen Dienstmädchens und vom Skelettberg, dem Grabmal eines buddhistischen Mönches, der vom Teufel besessen war. Die Erzählungen wirken auch aus heutiger Sicht fremdartig und bisweilen verstörend, geben aber interessante Einblicke in die Werte und Traditionen, die die Bewohner des Landes bis heute prägen. Eine Auswahl der achtzehn besten unheimlichen Geschichten aus der Sammlung von Richard Gordon Smith erscheint hier erstmalig in deutscher Sprache.
Autorenportrait
Der Brite Richard Gordon Smith kam 1898 im Alter von 40 Jahren nach Japan, um die japanische Fauna zu erforschen und Exponate für das British Museum in London zu sammeln. Das Land im Fernen Osten wurde zu seiner neuen Heimat. Sein Interesse galt schon bald dem japanischen Volksglauben. In Gesprächen mit Fischern, Bauern und anderen einfachen Leuten sammelte er über Jahre hinweg Mythen und Legenden, die er niederschrieb und den westlichen Lesern im Jahre 1908 in einem Band mit dem Titel "Ancient Tales and Folklore of Japan" zugänglich machte.