Beschreibung
Wir wissen: Geschichte wird geschrieben von den Siegern. Aber nicht die Besiegten sind die Opfer der Geschichte. Denn schlimmer als besiegt zu sein, ist es, des Besiegtwerdens nicht wert zu sein. Die wahren Opfer der Geschichte sind die, deren Existenz uns nicht einmal bekannt ist. Ausgehend von der Schilderung Dostojewskis Verbannung in Sibirien richtet Földényi in diesem eleganten Essay voll leiser Sprengkraft den Blick auf den blinden Fleck der Geschichte. Seine Überlegungen lesen sich wie ein kritischer Kommentar zur Gegenwart: Was aber, wenn man sie zu Ende denkt? 'László Földényi hat einen wunderbar intelligenten und stilistisch brillanten Essay verfasst, der sich zum Plädoyer für die Denkfreiheit weitet.' Frankfurter Allgmeine Zeitung vom 7.04.2008
Autorenportrait
László F. Földényi, 1952 in Debrecen (Ungarn) geboren, ist Kunsttheoretiker, Literaturwissenschaftler und Essayist. Er zählt zu den bedeutendsten ungarischen Intellektuellen und leitet als Professor den Lehrstuhl für Kunsttheorie an der Akademie für Theater und Film, Budapest. Er ist Herausgeber der gesammelten Werke von Heinrich von Kleist in ungarischer Sprache und u.a. Friedrich-Gundolf-Preisträger. Seit 2009 ist er Mitglied der der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Für sein Werk Lob der Melancholie. Rätselhafte Botschaften wird er mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2020 ausgezeichnet.
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