Führen und Folgen. Autorität in der Demokratie

Mittelweg 36, Heft 6 Dezember 2018/Januar 2019

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783868547504
Sprache: Deutsch
Umfang: 140 S.
Format (T/L/B): 0.8 x 24 x 16 cm
Auflage: 1. Auflage 2018
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Dass das Verhältnis von Demokratie und Autorität ein spannungsgeladenes ist, wussten schon die alten Griechen, steht der demokratische Anspruch auf gleichberechtigte Mitbestimmung aller doch unweigerlich in Widerspruch zu der Vorstellung freiwilliger Über- und Unterordnung, wie sie für die Idee der Autorität charakteristisch ist. Besser als manche ihrer heutigen Erben wussten die Politprofis der Antike allerdings auch, dass dieser Widerspruch sich nicht auflösen, sondern nur aushalten lässt, weil eine funktionsfähige Demokratie auf die Autorität von Ämtern und Personen nicht verzichten kann. Damit der Spagat zwischen Deliberation und Dezision, von Verhandlung und Führung gelingt, braucht es klug ausbalancierte Institutionen, die einen starken Staat ermöglichen, aber die Herrschaft eines starken Mannes - die beständige autoritäre Versuchung der Demokratie - verhindern. 'Demokratische Autorität kann unterschiedlich begründet sein: Sie kann auf persönlicher Vorbildhaftigkeit beruhen oder auf eine überlegene Sachkompetenz zurückgeführt werden, und sie kann als Amtsautorität verstanden auf demokratische Arrangements der Autorisierung gründen. Aber selbst in ihren glanzvollsten Verkörperungen ist Autorität mit der Anerkennung von hierarchischen Unterschieden verbunden und steht damit quer zum demokratischen Anspruch auf Gleichheit. Daher sind der Status und die Funktionsweise von Autorität in der Demokratie nicht nur erklärungsbedürftig, sondern grundsätzlich prekär. Autorität bleibt der Stachel im Fleisch der Demokratie.' Christoph Michael / Grit Straßenberger

Autorenportrait

Wolfgang Kraushaar, Dr. phil., Politikwissenschaftler, Wissenschaftler an der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur; assoziiert am Hamburger Institut für Sozialforschung. Er war bis 2015 Wissenschaftler im Hamburger Institut für Sozialforschung.

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