Beschreibung
In der Parabel "Gekreuzigt" aus Khalil Gibrans Frühwerk "Der Narr" geht es vordergründig um die Kreuzigung eines Menschen. Doch die Botschaft der Geschichte geht in eine tiefere Ebene. Unter einem psychologischen Blickwinkel betrachtet handelt sie vom Abgespaltetsein innerer Wesensanteile und dem schmerzhaften Prozess des Wiederfindens dieser getrennten Anteile der eigenen Person. Gibrans Parabel wird mit Zeichnungen des Autors illustriert und in einer Nachbetrachtung gedeutet.
Autorenportrait
Khalil Gibran wurde am 6. Januar 1883 als Sohn einer christlich-maronitischen Familie in Bischarri (Libanon) geboren. Nach dem Besuch der Dorfschule wanderte er 1895 zusammen mit seiner Mutter und den Geschwistern nach Boston in die USA aus. Mithilfe eines Stipendiums konnte er 1897 in den Libanon zurückkehren und Kunst sowie arabische Sprache und Literatur studieren. Zwischen 1899 und 1910 wechselte Gibran häufig zwischen den USA, Frankreich und dem Libanon hin und her. 1910 ließ er sich ganz in den Vereinigten Staaten nieder und arbeitete als Autor und Maler. Seine ersten Bücher erschienen auf Arabisch. Mit "Der Narr" veröffentlichte Khalil Gibran 1918 sein erstes Buch auf Englisch. Der Durchbruch als Schriftsteller gelang ihm 1923 mit der mystischen Erzählung "Der Prophet", die rasch in zahlreiche Sprachen übersetzt und weltweit bekannt wurde. Khalil Gibran starb am 10. April 1931 an den Folgen eines chronischen Leberleidens in New York. Sein Leichnam wurde später in den Libanon überführt und in seinem Geburtsort bestattet, wo sich heute eine Gedenkstätte befindet.