Beschreibung
Siebenunddreißig repräsentative Werke der deutschsprachigen Literatur wählt Walter Hinck, um gegen den Strich des eingebürgerten Kanons Bilanz zu ziehen. Seine Romanporträts lassen die Grundlinien eines Jahrhunderts politischer, sozialer und geistiger Umbrüche erkennen: In der Roman-Chronik zeigt sich die Chronik der Geschichte. So entsteht eine faszinierende Überschau über die Erzählkunst des zwanzigsten Jahrhunderts und das Geschichtsbewusstsein der Autoren. Anregend und lesbar weckt Walter Hinck Lust auf Lektüre oder Wiederlektüre der großen Romane. Die Reihe der vorgestellten Erzähler reicht von Heinrich und Thomas Mann über Schnitzler und Musil, Robert Walser und Kafka, Rilke und Hesse, Hermann Broch, Joseph Roth und Doderer, Anna Seghers, Koeppen und Frisch, Döblin, Ernst Jünger und Andersch, Arno Schmidt und Uwe Johnson, Siegfried Lenz und Peter Weiss, Christa Wolf, Elfriede Jelinek und Herta Müller, Grass und Martin Walser, Böll und Wellershoff bis zu Marcel Beyer und Norbert Gstrein - und es sind häufig gerade ihre weniger bekannten Romane, in denen Geschichte greifbar und anschaulich wird.
Autorenportrait
Walter Hinck, geboren 1922, ist emeritierter Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität zu Köln. Er veröffentlichte Bücher u.a. über das europäische Theater und das deutsche Drama vom 17. zum 20. Jahrhundert, zur Ballade, über Stationen der Lyrik von Luther bis zur Gegenwart und über Autobiografien des zwanzigsten Jahrhunderts. Seine eigene Autobiografie erschien 1998 unter dem Titel "Im Wechsel der Zeiten. Leben und Literatur".