Beschreibung
Das Normale zieht seinen Sinn daraus, dass es etwas gibt, was seinen Anstoss erregt: das Anormale. In diesem Spannungsfeld entsteht im 20. Jahrhundert die Kinder- und Jugendpsychiatrie. Der Sammelband liefert die erste Übersicht zur Geschichte der jungen Disziplin in der Schweiz. Die Pionier*innen lehnten sich an Psychologie und Pädiatrie an und kamen zugleich der sozialpolitischen Forderung nach, Minderjährige so zu formen, dass sie sich in die Gesellschaft eingliederten. Der Band richtet den Fokus auf Institutionen (Ambulatorien und Beobachtungsstationen), Personen (Kinderpsychiater*innen) und Therapiemethoden (Tiefenpsychologie und Pharmakologie).
Autorenportrait
Mirjam Janett ist promovierte Historikerin und arbeitet als Assistentin am Historischen Institut der Universität Bern. Sie forscht zu Frauen- und Geschlechtergeschichte, Disability History, Medizin und Gender. Ihre jüngste Publikation: Verwaltete Familien. Vormundschaft und Fremdplatzierung in der Deutschschweiz, 1945-1980 (Zürich 2022). Urs Germann ist Historiker, assoziierter Forscher am Institut für Medizingeschichte der Universität Bern und Mitglied der Leitungsgruppe des Nationalen Forschungsprogramms 76 «Fürsorge und Zwang». Urs Hafner ist freischaffender Historiker und Journalist in Bern. Er hat Lehraufträge an den Universitäten St. Gallen und Luzern inne. Seine jüngste Publikation: Kinder beobachten. Das Neuhaus und die Anfänge der Kinderpsychiatrie, Bern 1937-1985 (Zürich 2022).
Schlagzeile
Schweizer Kinder- und Jugendpsychiatrie im 20. Jahrhundert>