Beschreibung
Theaterfeinde erzählt die Geschichte des modernen Theaters als Kampf der Literatur gegen die Theatralität, insbesondere die spektakuläre Theatralität Richard Wagners. Die hier entstehende Antitheatralität zeigt sich an den Lesedramen der Hochmoderne, etwa von Stéphane Mallarmé und Gertrude Stein oder den Theatertexten von Franz Kafka, aber auch an dem lange "Circe"-Kapitel aus James Joyces Ulysses, durch das der wichtigste moderne Roman plötzlich zum Drama gerät. Wiederholte Versuche, diese Lesedramen doch noch auf die Bühne zu zwingen, sind zum Scheitern verurteilt, da sie die Möglichkeit einer Inszenierung gezielt unterwandern. Aber selbst noch die erfolgreichsten Dramatiker der Moderne, wie Bertold Brecht und Samuel Beckett, verdanken ihre glorreichsten Errungenschaften einer weitverbreiteten Theaterskepsis, und die Feinde des Theaters entpuppen sich als seine treuesten Freunde.
Autorenportrait
Martin Puchner, geb. 1969. Dr. phil., Professor of English and Comparative Literature an der Columbia University in New York. Studium der Philosophie und Komparatistik in Konstanz, Bologna, Santa Barbara, und Irvine. Promotion an der Harvard University mit einer Arbeit zum Drama der Moderne. Zahlreiche Buchveröffentlichungen, u.a. Stage Fright: Modernism, Anti-Theatricality and Drama (2002); Poetry of the Revolution: Marx, Manifestos, and the Avant-Gardes (2006).
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