Beschreibung
Carl Schmitt gehört zu den wichtigsten Hobbes-Forschern des 20. Jahrhunderts. Nach seinem schmalen Buch Der Leviathan von 1938 veröffentlichte er 1965 eine weitere Hobbes-Abhandlung, die seiner liberalismuskritischen und antisemitischen Stoßrichtung eine christliche Gegendeutung zur Seite stellte. Sie entstand unter dem direkten Eindruck der hier erstmals publizierten, Korrespondenz mit dem Theologen und Karl-Barth-Schüler Dietrich Braun (1928-2014), der die mythologische Wendung zum Symbol des Leviathan als religiösen Kern kongenial ernst nahm. Schmitt hatte sich 1963 mit einer Postkarte an den gerade erst promovierten Pfarrerssohn Dietrich Braun gewandt, und fand in ihm einen respektvollen, aber eigenständigen Denkpartner. Braun und Schmitt begegnen sich in ihren Briefen trotz der theoretischen und theologischen Gräben, die sie trennen, ohne Ressentiment und verdeutlichen so die Möglichkeit, sich trotz unterschiedlicher Meinungen intellektuell miteinander auseinanderzusetzen. Die Edition ergänzt die intensiven, argumentativen Briefe durch ein Gutachten Karl Barths über Brauns Hobbes-Dissertation sowie weitere Materialien und ermöglicht es, einem akademischen Gespräch zu lauschen, das seinesgleichen sucht.
Autorenportrait
Carl Schmitt, 1888 in Plettenberg geboren, 1985 ebenda gestorben, war ein deutscher Staatsrechtler und politischer Philosoph. 1933 trat er in die NSDAP ein und engagierte er sich für das NS-Regime. Er gilt als einer der umstrittendsten und einflussreichsten Staats- und Völkerrechter des 20. Jahrhunderts.
Schlagzeile
Ein Meilenstein der Leviathan-Debatte in Briefen>