Beschreibung
Vorurteile und Feindbilder bestimmen alle Aspekte des Zusammenlebens: die Ebenen der Politik, das soziale Umfeld des Alltags, die ökonomische Situation, den Arbeits- und Wohnungsmarkt, den privaten Umgang der Menschen, ihre Ängste und Erwartungen. Die Betrachtung der aus Ressentiments erwachsenden Probleme und Konflikte verlangt daher den interdisziplinären Zugriff. Historiker, Sozial- und Wirtschaftswissenschaftler kommen in diesem Buch ebenso zu Wort wie Vertreterinnen und Vertreter der Psychologie, der Rechts- und der Islamwissenschaft, der Philosophie, der Menschenrechte und der Integrations- forschung. Das Buch zeigt nachdrücklich auf, wie aktuelle politische Probleme durch Vorurteile beeinflusst werden.
Autorenportrait
Wolfgang Benz ist Historiker und Publizist, emeritierter Professor der Technischen Universität Berlin, er war von 1990 bis 2011 Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung der TU Berlin. Benz ist Mitbegründer und Herausgeber der Dachauer Hefte und Mitherausgeber der Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Von 1969 bis 1990 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Zeitgeschichte in München. Er hielt Gastprofessuren u.a. in Australien, Bolivien, Nordirland, Österreich und Mexiko und veröffentlichte zahlreiche Arbeiten zur deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert, zu Nationalsozialismus, Antisemitismus und Problemen von Minderheiten. Das Sir Peter Ustinov Institut verbindet mit Prof. Benz eine langjährige enge Zusammenarbeit. Gudrun Biffl ist Professorin am Lehrstuhl für Migrationsforschung und Leiterin des Departments für Migration und Globalisierung sowie des Departments für Wissens- und Kommunikationsmanagement an der Donau-Universität Krems. 1975 - 2009 war sie Wirtschaftsforscherin am Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung. Seit 2010 ist sie Dekanin der Fakultät Wirtschaft und Globalisierung der Donau Universität Krems. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Arbeitsmarkt, Bildung, Migration, Gender, industrielle Arbeitsbeziehungen und Institutionenwandel sowie arbeitsbedingte Krankheiten. Biffl ist Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Sir Peter Ustinov Instituts. Hendrik Cremer arbeitet seit 2007 am Deutschen Institut für Menschenrechte. Er ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Menschenrechtspolitik Inland/Europa mit Schwerpunkt auf den Themen Asyl und Migration, Rassismus und Kinderrechte. Er studierte Rechtswissenschaften in Marburg und Hamburg. Anschließend war er als Rechtsanwalt mit den Schwerpunkten Aufenthalts- und Sozialrecht tätig. Veröffentlichungen u. a.: Ein Grundgesetz ohne Rasse. Vorschlag für eine Änderung von Artikel 3 Grundgesetz (2010) sowie Die UN-Kinderrechtskonvention. Geltung und Anwendbarkeit in Deutschland nach der Rücknahme der Vorbehalte (2012). Andrea Dernbach ist Historikerin und Journalistin. Sie absolvierte die Ausbildung zur Journalistin an der Henri-Nannen-Schule in Hamburg. Erste Stationen machte sie beim Boulevard (Hamburger Morgenpost und Express Halle). Später wurde sie Nachrichten- und Politikchefin der Badischen Zeitung, Freiburg, und der Stuttgarter Zeitung. Ab 1999 war sie Ressortleiterin Politik des Tagesspiegels, seit 2012 arbeitet sie dort als Politische Reporterin. Heinz Faßmann ist Professor für Angewandte Geographie, Raumforschung und Raumordnung am Institut für Geographie und Regionalforschung sowie Vizerektor für Personalentwicklung und Internationale Beziehungen an der Universität Wien. Darüber hinaus ist er geschäftsführender Direktor des Instituts für Stadt- und Regionalforschung und Obmann der Kommission für Migrations- und Integrationsforschung an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. 1996 wurde er zum Professor an die Technische Universität München berufen, 2000 wechselte er an die Universität Wien. 2006 wurde er Dekan der Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie. Seit 2008 sitzt er im Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration. Faßmann veröffentlichte zu den Themen Migration, Bevölkerungsentwicklung, Stadtentwicklung und Arbeitsmarkt. Hagen Fleischer ist (emeritierter) Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Athen, wo er weiterhin lehrt. Er studierte an der FU Berlin Geschichte und Publizistik. Während der Militärdiktatur 1967-74 veröffentlichte er Griechenlandanalysen (mit Pseudonym) in deutschen Zeitungen. Fleischer lebt seit 1977 permanent in Griechenland (seit 1985 als Doppelstaatsbürger). Seit 1979 lehrt er neue Geschichte an den Universitäten Kreta bzw. Athen; repräsentierte Griechenland bei zahlreichen Konferenzen und Projekten (z.B. Internationale Historiker-Kommission zur Kriegsvergangenheit Waldheims, 1987/88; Weltkonferenz im State Department Holocaust-Era Assets, Washington 1998; Wissen unter Georg Lukács im Fach Philosophie an der Universität Budapest. In ihrer Heimat Ungarn politisch unterdrückt, emigrierte Heller 1977 nach Australien, wo sie an der La Trobe Universität in Melbourne von 1978 bis 1983 eine Soziologie-Professur innehatte. 1986 wechselte sie an die New School for Social Research in New York, wo sie die Nachfolge von Hannah Arendt auf deren Lehrstuhl für Philosophie antrat. Hellers Werk umfasst über 40 Buchtitel, für das sie etliche Auszeichnungen und zwei Ehrendoktorwürden erhielt. 2013 war sie Sir-Peter-Ustinov-Gastprofessorin an der Universität Wien. Bettina Jakopitsch arbeitet als Sozialarbeiterin und Mediatorin. Sie ist stellvertretende Teamleiterin bei wohnpartner Wien, einem Service-Angebot der Wohnservice Wien Ges.m.b.H., das im Auftrag der Stadt Wien Maßnahmen zur Stärkung der Gemeinschaft und zur Verbesserung des eigenen Wohn- und Lebensumfelds in Wien setzt und Mieter bei Nachbarschaftskonflikten unterstützt. Darüber hinaus ist Jakopitsch als Trainerin in den Themenbereichen Kommunikation und Konfliktmanagement im Wohnumfeld tätig. Ihre derzeitigen Arbeitsschwerpunkte liegen auf den Bereichen Gemeinwesenarbeit, Projekt- und Konfliktmanagement. Brigitte Mihok ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin und zuständig für die Koordination und Redaktion des Handbuchs des Antisemitismus. Sie promovierte im Fach Politikwissenschaften an der Freien Universität Berlin. Mihok publizierte zahlreiche wissenschaftliche Beiträge im Bereich Minderheiten-, Vorurteils- und Migrationsforschung, insbesondere über die Situation der Roma in Ost- und Südosteuropa, die Geschichte des Holocaust in Ungarn und Rumänien sowie die Ost-West-Migration seit 1945. Birgit Rommelspacher ist Professorin (em.) für Psychologie mit dem Schwerpunkt Interkulturalität und Geschlechterstudien an der Alice Salomon Hochschule und Privatdozentin an der Technischen Universität Berlin. Ihre Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind Rechtsextremismus, Geschlechterverhältnisse und Antiislamismus, Intersektionalität sowie interkulturelle Öffnung der sozialen Dienste. Neueste Veröffentlichung mit Darja Zavirsek und Silvia Staub-Bernasconi: Ethical Dilemmas in Social Work. International Perspectives (2010). Alexandra Senfft hat Islamwissenschaft studiert, sie ist freie Publizistin und Autorin. Veröffentlichungen u. a. Schweigen tut weh. Eine deutsche Familiengeschichte (2007) wofür sie den Deutschen Biographiepreis 2008 erhielt sowie Fremder Feind, so nah. Begegnungen mit Palästinensern und Israelis (2009). Mitherausgeberin von Zwischen Antisemitismus und Islamophobie (2008). Siehe auch www.alexandra-senfft.de Yasemin Shooman ist Historikerin und leitet seit Mai 2013 die Akademieprogramme Migration und Diversität am Jüdischen Museum Berlin. Sie hat am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin z...