Beschreibung
'Im Nebel ruhet noch die Welt', 'Gelassen stieg die Nacht ans Land', 'Frühling läßt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte' - wem wären diese Gedichtzeilen nicht vertraute Begleiter? Liebgewonnenes und Überraschendes, Freches und Inniges: Mörikes schönste Werke in Lyrik und Prosa finden sich in diesem Band versammelt. Eduard Mörike (1804-1875) als Idyllendichter, als verträumter schwäbischer Poet - dieses Klischee versperrte lange Zeit die unvoreingenommene Sicht auf einen großen deutschen Schriftsteller. Wer Mörikes Werk genau liest, wird das Brüchige, das einmal Schalkhafte, einmal Abgründige entdecken, das noch im harmonischsten Gedicht lauern kann. Der vorliegende Band versucht, dem ganzen Spektrum von Mörikes Schaffen gerecht zu werden. Die Gedichtauswahl umfaßt Altvertrautes und wenig Bekanntes, unbeschwerte Lieder auf Frühling und Liebe ebenso wie Verse der Zerrissenheit und Bedrohung. Mörikes Novellen und Märchen sind fast vollständig in den Band aufgenommen. Aus dem 'Maler Nolten' findet der Leser die Erzählung von Noltens Jugend, die eingestreuten Sagen sowie die berühmten Orplid-Dichtungen.Ein Nachwort von Helmut Koopmann, das Mörike als Grenzgänger zwischen Erinnerungskunst und Utopie zeigt, beschließt den Band.Inhalt:Gedichte / Lucie Gelmeroth / Aus "Der Schatz" / Die Hand der Jezerte / Aus "Das Stuttgarter Hutzelmännlein" / Mozart auf der Reise nach Prag / Aus "Maler Nolten"
Autorenportrait
Eduard Mörike (1804-1875) wurde in Ludwigsburg geboren. Er besuchte das Seminar in Urach, war Vikar in verschiedenen Gemeinden und 1834-1843 Pfarrer im Ort Cleversulzbach. Mörike wurde vorzeitig pensioniert und war dann unter anderem als Literaturlehrer in Stuttgart tätig. 1855 wurde er Hofrat und erhielt 1856 eine Professur. Mörike gilt als bedeutendster deutscher Lyriker zwischen Romantik und Realismus und als Hauptvertreter des schwäbischen Biedermeier. Bildkraft, Musikalität und inniges Naturgefühl kennzeichnen seine Gedichte.