Beschreibung
In Wien ist man für oder gegen Adolf Loos. Der Wegbereiter der Moderne erwirbt sich zu Lebzeiten den Ruf eines Nestbeschmutzers, ohne Respekt vor Errungenschaften wie Jugendstil, Secession oder Wiener Werkstätte, schart aber auch einen Kreis treuer Freunde und Schüler um sich und wird durch sein kompromissloses Auftreten zur öffentlichen Person. Dieses Buch macht erstmals deutlich, wie persönliche Kränkungen und diffamierende Kritik bei Loos in die Radikalisierung seiner Haltungen mündeten und zugleich einen zweiten Weg in die Moderne bereiteten. Hier die öffentliche Ablehnung, da der Wunsch nach Anerkennung: Das ist das Spannungsverhältnis, das sich durch sein Leben zieht. Der private Loos, als Kind von der Mutter zurückgewiesen, entwickelt einen Umgang mit Frauen, der keine gleichberechtigte Beziehung zulässt. 1928 wird er bedingt als pädophiler Straftäter verurteilt. Auf der anderen Seite steht der Architekt, der einen internationalen Kultur- und Stilbegriff nach Wien bringt. Seine Schriften sind eine Provokation, und stehen dennoch im Einklang mit Haltungen seiner Weggefährten, allen voran Karl Kraus. Eindringlich, kritisch, persönlich: So wird der Architekt, der Denker und der Mensch Adolf Loos in diesem Buch fassbar.
Autorenportrait
Mona Horncastle studierte Philosophie und Kunstgeschichte. Die ehemalige Verlegerin schreibt Bücher, Kunstkataloge und kuratiert Ausstellungstexte. Seit 2017 ist sie als Dozentin (u.a. am Institut für Kulturwissenschaften an der Universität Leipzig) tätig.
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