Der ganz normale WahnsinnWer behaupten wollte, David Sedaris schreibe und veröffentliche Tagebücher, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, müsste Michelangelo einen Anstreicher nennen. Niemand versteht es besser als Sedaris, Erlebtes in Lesbares zu verwandeln ¿ seit seinem Debüt mit »Nackt« lässt er seine weltumspannende Fangemeinde daran teilhaben, wie er die schmerzlichste Erinnerung in subtile Komik und die banalste Begebenheit in zeitlose Weisheit kleidet. Er ist sein eigener Inquisitor und Hofnarr zugleich ¿ "der herausragende Vertreter des Mein-Leben-als-David-Sedaris-Genres" (BRIGITTE).
In seinem neuesten Band mit absurden Alltagsgeschichten entführt uns Sedaris unter anderem in den australischen Busch, wo allerlei Getier verborgene Ängste und längst verdrängte Erfahrungen in ihm aufleben lässt; er erzählt von einer durchzechten Nacht mit wildfremden Alkoholikern im Zug von Chicago nach New York, weiht uns ein in die Geheimnisse der französischen Kieferchirurgie und in die Abgründe des britischen Handwerkertums, verrät uns und seinem präpotenten Patenkind, wie Tagebuchschreiben funktioniert und wozu es gut ist, und lehrt uns, Eulen zu verstehen.
Es gibt kaum ein besseres Mittel gegen schlechte Laune als die Komik von David Sedaris ¿ in 26 Geschichten und einem Gedicht macht er voller Scharfsinn aus den kleinen und großen Dramen des Lebens einen guten Witz.
David Sedaris, geboren 1956 in Johnson City, New York, aufgewachsen in Raleigh, North Carolina, lebt abwechselnd in England und den USA. Er schreibt u. a. für "The New York Times", "The New Yorker" und "Esquire". Mit seinen Büchern "Naked", "Fuselfieber", "Ich ein Tag sprechen hübsch" und "Schöner wird's nicht" wurde er zum Bestsellerautor. Zuletzt erschien im Blessing Verlag "Das Leben ist kein Streichelzoo. Fiese Fabeln" (2011).