Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Theorien, Modelle, Begriffe, Note: 1,3, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Fachbereich Interkulturelle Wirtschaftskommunikation), Veranstaltung: Theorie Interkultureller Wirtschaftskommunikation, Sprache: Deutsch, Abstract: Gibt es Tatsachen, Ereignisse, Begebenheiten oder historische Fakten, an die sich zum Beispiel ein ganzes Volk erinnert oder eine bestimmte Gruppe von Menschen? Und könnte ein solches Ereignis, solch ein historischer Fakt, das Denken und Handeln dieser Gruppe beeinflussen, rechtfertigen oder gar determinieren? Gibt es eine gruppenspezifische Geschichte, welche parallel zur Geschichte verläuft, die ihren Platz in Büchern und Chroniken hat? Wenn ja, wie wird diese Geschichte geschrieben, wer erinnert sich an sie, durch welche Medien wird sie geschrieben, weitererzählt oder am Leben erhalten? Wer ist Geschichtsschreiber, wer Interpret, wer Bewahrer dieser Geschichte? Ist es möglich, dass eine derart spezifische, klar auf ihre jeweilige Gruppe beschränkte Geschichte, die Gruppe selbst überdauert? Wie funktioniert ein Gedächtnis, wie entsteht es? Gibt es nur ein Gedächtnis von Personen oder können Gruppen auch Gedächtnisse haben? Und wie würde sich ein Gruppen-Gedächtnis bilden, so es eins gäbe?
Auf all diese Fragen wird die vorliegende Arbeit versuchen, Antworten zu finden. Es werden Theorien erklärt werden, die das Gedächtnis im Allgemeinen betreffen, jene, die sich dem kollektiven Gedächtnis und seinen Ausprägungen beschäftigen und es soll anhand von Beispielen gezeigt werden, wie und ob ein kulturelles Gedächtnis funktioniert. Dabei werden zuerst die Begriffe Gedächtnis, und insbesondere dessen Bezug und Wechselwirkungen zu den Begriffen Geschichte und Tradition, kollektives Gedächtnis, kommunikatives Gedächtnis und kulturelles Gedächtnis erläutert werden. Diese Begriffe wurden vom französischen Soziologen Maurice Halbwachs vor allem in seinem Buch Das kulturelle Gedächtnis geprägt, welches 1950 erschien. Der Ägyptologe Jan Assmann bezeichnete später die Entdeckung des kollektiven Gedächtnisses als Bahn brechend. Er war hauptsächlich an der Ausarbeitung, Interpretation und Verfeinerung der Thesen von Halbwachs beteiligt.
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