Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Georg-August-Universität Göttingen (Seminar für deutsche Philologie), Veranstaltung: Hauptseminar: Bertolt Brecht, Sprache: Deutsch, Abstract: In Brecht einzigem Volksstück werden hinter Schwank und burlesker Leichtigkeit der starke Gegensatz zwischen einem finnischen Gutsbesitzer und seinem Chauffeur und Knecht kritisch dargestellt.
Nach einer Darstellung der komplexen Enstehungsumstände wird ein Vergleich zwischen der Titelfigur des Brechtschen Dramas, dem Knecht Matti und zwei vermeintlichen Vorlagenfiguren in früheren Volksstücken gezogen. Inwiefern waren diese Figuren Wegweiser, Vorbilder oder Gegenbilder zu Brechts Konzept der Knechtfigur Matti?
Als Grundlage für die weiteren Darstellungen soll zunächst die Figur Matti untersucht werden. Dabei soll mit der zentralen Herr-Knecht-Beziehung begonnen werden. Inwieweit stehen Puntila und Matti in Abhängigkeit zueinander? Wie wird dieses Verhältnis gezeichnet?
Daraufhin sollen Mattis Charakterzüge gesondert betrachtet und schließlich sein Verhältnis zu Puntilas Tochter Eva untersucht werden.
Auf Grundlage der Darstellung Mattis soll in Zuckmayers Volksstück Der fröhliche Weinberg das vermeintliche Pendant zu Matti, der Rheinschiffer Jochen, innerhalb der entsprechenden Figurenkonstellation betrachtet werden. Dass die Figur Jochen wirklich als Vorlage diente, ist genauso umstritten wie auch, ob es sich bei diesem Stück um die wirkliche Vorlage für Brechts Puntila handelte und soll anschließend anhand des Forschungsdiskurses dargestellt werden.
Das zweite zu untersuchende Volksstück, die Sahanpuruprinsessa, (auf Deutsch: Die Sägemehlprinzessin) von Hella Wuolijoki, die Brecht als Vorlage für seinen Puntila diente, liegt für diese Arbeit in einer deutsch übersetzten Filmfassung vor. Interessant ist in diesem Stück die mögliche Vorlagenfigur für Matti, der Anwalt Dr. Sellmann.
Abschließend wird eine vergleichende Betrachtung der beiden Volksstücke vorgenommen und das Brechtsche Volksstückskonzept heraus- und vorgestellt.
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