Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783518403396
Sprache: Deutsch
Umfang: 766 S., 32 s/w Illustr.
Format (T/L/B): 4.8 x 22 x 14 cm
Einband: Leinen
Beschreibung
Octavio Paz schreibt hier über eine mexikanische Dichterin aus dem Neuspanien des 17. Jahrhunderts. Gegenstand seines großen biographischen Essays ist Sor Juana Inés de la Cruz, die erstaunlichste Gestalt der gesamten hispanoamerikanischen Literatur. Juana genießt als Schützling der Vizekönigin die Vergnügungen eines Lebens am Hof. Dann tritt sie in ein Kloster ein und verwandelt den vergitterten Sprechsaal in einen literarischen und intellektuellen Salon. Sie liest unersättlich und korrespondiert mit gleichrangigen Köpfen in Spanien und Südamerika. Ganz plötzlich jedoch händigt sie ihre gesamte weltliche Bibliothek aus, schwört allen literarischen Plänen ab und unterzeichnet eine Erklärung, in der sie auf weltliche Bildung und Gelehrsamkeit ein für allemal verzichtet. Paz zeichnet ein anschauliches Porträt des kulturellen Lebens in Neuspanien sowie der politischen und weltanschaulichen Kräfte, die in dieser Gesellschaft am Werke waren. Mit der kritischen Autorität eines der besten Kenner der abendländischen Lyrik hebt er die Besonderheiten ihres Werks hervor, ihre Einzigartigkeit als Lyrikerin.
Autorenportrait
Octavio Paz wurde am 31.3.1914 in Mexiko-Stadt geboren. Die Familie Paz ist indianischer und spanischer Abstammung. Der Großvater galt als herausragende Figur des mexikanischen Liberalismus, und der Vater war Mitarbeiter des Sozialrevolutionärs Zapata. Mit 17 war er Mitbegründer einer literarischen Zeitschrift und begann gleichzeitig zu publizieren. Im Laufe der Zeit erschienen zahlreiche Zeitschriften unter seiner Leitung. Nach seinem Jura- und Philosophiestudium arbeitete als Lehrer und engagierte sich politisch. 1944/45 hielt er sich als Guggenheim-Stipendiat in San Francisco und New York auf. 1946 trat er in den Auswärtigen Dienst Mexikos ein und wurde nach Paris entsandt. Hier begegnete er André Breton und arbeitete an surrealistischen Publikationen mit. 1962 wurde er zum Botschafter in Neu-Delhi ernannt. Dieses Amt legte er 1968 aus Protest gegen das Massaker an demonstrierenden Studenten in Mexiko-Stadt nieder. Ab dieser Zeit lehrte als Gastprofessor in den USA. Im Jahr 1971 kehrte er nach Mexiko zurück, wo er, unterbrochen von Lehrtätigkeiten an nordamerikanischen Universitäten, bis zu seinem Tod am 19. April 1998 lebte. In seinem berühmtesten Essay Das Labyrinth der Einsamkeit analysiert er den Komplex verschiedener Kulturen in Lateinamerika. Sein Gesamtwerk wurde 1990 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.
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