'Ich habe einen Traum'

Was hat er zu bedeuten?

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783453280045
Sprache: Deutsch
Umfang: 272 S., 2 s/w Illustr., mit s/w-Abbildungen
Format (T/L/B): 2.5 x 20.4 x 13.2 cm
Auflage: 1. Auflage 2009
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

'Träumen ist Sehen mit dem inneren Auge.' Nachts in unseren Köpfen: Da wird geflogen und geflohen, Tote werden lebendig, Menschen erkennen sich in Tieren wieder. Träume sind ein zentraler Bestandteil des Lebens und doch oft unlösbare Rätsel. Die Traumforscherin Ortrud Grön beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit ihrer Entschlüsselung. Sie zeigt, dass Träume Gleichnisse sind. Für den, der sie zu deuten weiß, werden sie Quell der Selbsterkenntnis und Anstoß zur Veränderung.In unseren Träumen geht es um die großen Themen des Lebens: Liebe, Freiheit, Selbstverwirklichung, Familie, Sexualität, Tod. Träume machen uns aufmerksam: Was beschäftigt uns gerade, was hindert uns, glücklicher zu sein, wie können wir unsere Probleme lösen? In ihrem autobiografisch geprägten Buch zeigt Ortrud Grön, wie wir lernen können, unsere Träume zu interpretieren. Sie erklärt, warum es so wichtig ist, Träume aufzuschreiben, was das Träumen erleichtert, was es unterdrückt und wie man sich an Träume besser erinnern kann. Anhand von eigenen Träumen und Traumbeispielen ihrer Patienten erläutert sie, wie die nächtlichen Botschaften uns in jeder Lebenssituation einen Weg zu Selbsterkenntnis und Selbsthilfe weisen.- Wie Träume unser Leben verändern können: ein faszinierendes Buch über die nächtlichen Botschaften unserer Seele CoAutoren sind die erfahrenen ZEITmagazinJournalisten Christoph Amend und Tillmann Prüfer Ausstattung: mit s/w-Abbildungen

Autorenportrait

Ortrud Grön ist 1925 geboren und praktizierende Psychotherapeutin. Sie ist die Gründerin der Lauterbacher Mühle, eine Herz- und Kreislaufklinik an den Osterseen in Bayern. Schon in den 80er Jahren begann sie, gemeinsam mit Patienten Träume aufzuarbeiten und widmete sich schließlich ganz der Erforschung der Systematik der menschlichen Traumwelt. Sie ist Verfasserin mehrerer wissenschaftlicher Bücher über Träume und veranstaltet regelmäßig Traumseminare.

Leseprobe

Wie ich dazu kam, Tr?e zu erforschen Ich schreibe alle meine Tr?e auf. Seit Jahrzehnten. Ich habe heute 64 Ordner voll, es m?ssen Tausende von unterschiedlichen Traum-Motiven sein. Ich hole mir immer wieder etwas aus den Ordnern hervor, um nachzuvollziehen, wie ich mich entwickelt habe. Keiner f?hlt mich - meine Gef?hle sind unwichtig - meine Gef?hle haben keine Macht - meine Gef?hle interessieren den anderen nicht. Das sind S?e aus einem Traum, der mich in der Mitte meines Lebens bewegte. Er gab mir einen wichtigen Hinweis zu einem Zeitpunkt, als ich begann, mich mit meinen Kindheitsn?ten auseinanderzusetzen: Was war diesem Traum vorausgegangen, woher kam diese Hoffnungslosigkeit? 1925 in Berlin als erstes von vier Kindern geboren, geriet ich gleich in meiner S?lingszeit in seelische N?te: Meine Eltern lie?n mich oft bis tief in die Nacht allein, wenn sie zu Wahlreden in der Stadt unterwegs waren, denn mein Vater war Redner der NSDAP. Niemand h?rte dann mein Weinen und Schreien. Und als ich sp?r im St?chen sa? verlangte mein Vater, dass ich absolut still zu sein habe, weil er schlafen m?sse. Wie jedes Kind, suchte auch ich instinktiv nach einem Ausweg: Da ich ja doch nicht geh?rt wurde, zeigte ich keine Gef?hle mehr. Eine weitere schlimme Erfahrung war f?r mich zu begreifen, dass meine Mutter ihre beiden S?hne mehr liebte als die beiden T?chter. Das machte mich traurig, und so versuchte ich stattdessen die Liebe meines Vaters zu gewinnen. Er mochte es, wenn ich als Schulkind bei ihm sa?und seinen Gedanken ?ber das Leben lauschte. Um mich seiner Liebe zu versichern, ?bernahm ich seine Pflichtauffassung: dem Vaterland zu dienen und Disziplin im Leben zu halten. Ich machte seine Phantasien und Gedanken zu meinen. Meine eigenen Bed?rfnisse verdr?te ich, denn sie machten mich verletzlich. In der sp?ren Auseinandersetzung mit meinen kindlichen N?ten und dem Verzicht auf eigene W?nsche tr?te ich schlie?ich Folgendes: Ich sah lauter Kinderfotos, die fr?hesten von mir. Danach sah ich ein B?chen, das an den Wurzeln von Insekten befallen war. Besonders gro? Ameisen waren dort am Werk. Und schlie?ich fiel das B?chen um. Die besonders gro?n Ameisen bringen zum Ausdruck, wie flei?g ich schon am Anfang, an der Wurzel meines Lebens war, indem ich den Erwartungen meiner Eltern nachkam. Im Alter, in dem Kinder im Allgemeinen spielen, ?bernahm ich bereits viele kleine Pflichten. Mit vier Jahren musste ich f?r meinen zweieinhalbj?igen Bruder sorgen, wenn die Eltern - wie so h?ig - unterwegs waren. Unter solchem Verantwortungsdruck konnte mein kleiner Lebensbaum nicht wachsen und fiel um. Die Pflichtauffassung meines Vaters wurde damals der N?boden f?r meine Beziehung zum Nationalsozialismus. Als Jugendliche stellte ich ihn noch nicht infrage. Mit zehn Jahren wurde ich Mitglied beim Bund Deutscher M?hen. Ich liebte Ger?turnen, Leichtathletik und Musik und hatte Freude daran, auch die Gruppe daf?r zu begeistern. Dabei merkten wir Kinder nicht, wie unkritisch wir zum Teil des Systems wurden. Meine Schulzensuren reichten ?ber das ganze Notenspektrum, und wenn ich auch in F?ern wie Mathematik eigentlich nicht besonders talentiert war, so konnte ich doch den Lehrer sehr gut anl?eln. Einmal in der Woche hatten wir Kochunterricht. Damals ahnte ich nicht, wie mir ausgerechnet dieser Unterrichtsstoff ein paar Jahre sp?r, nach Ende des Krieges, helfen w?rde, meine Familie vor dem Hunger zu retten. Mein Vater war bis 1933 Stellvertreter von Goebbels im ?Gau Berlin?. Er hatte sich zwar mit ihm politisch verst?igt, aber menschlich nicht vertragen. Deshalb nahm mein Vater 1933 den Ruf zum Stadtrat f?r das Schulwesen an und ?bte dieses Amt mit gro?m Einsatz aus. F?r mich ist es bis heute unbegreiflich, wie er sich mit ?erzeugung daf?r einsetzte, die B?e auf den Schulh?fen zu erhalten, und gleichzeitig daf?r sorgte, dass alle j?dischen Lehrer aus den Schulen entlassen wurden. Welch unfassbarer Widerspruch! Als Goebbels im Krieg auch f?r den Schu Leseprobe
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