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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442311842
Sprache: Deutsch
Umfang: 398 S.
Format (T/L/B): 3.7 x 22 x 14.3 cm
Auflage: 1. Auflage 2009
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

"Ein Buch, das sich an alle richtet, die Liebes-Ratgebern nicht trauen, aber trotzdem wissen wollen, was es mit der Liebe auf sich hat!" Richard David Precht "Der Bestsellerautor Richard David Precht legt nun mit seinem neuen Buch 'Liebe. Ein unordentliches Gefühl' Erörterungen über Wesen und Wirken der romantischen Liebe vor und trifft damit den Geist der Zeit." dpa „Ein sehr informativer, kurzweiliger Nichtratgeber, der die Liebe nur fast entzaubert – zum Glück.“ Freundin

Autorenportrait

Richard David Precht, geboren 1964, ist Philosoph, Publizist und Autor und einer der profiliertesten Intellektuellen im deutschsprachigen Raum. Er ist Honorarprofessor für Philosophie an der Leuphana Universität Lüneburg sowie Honorarprofessor für Philosophie und Ästhetik an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin. Seit seinem sensationellen Erfolg mit »Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?« waren alle seine Bücher zu philosophischen oder gesellschaftspolitischen Themen große Bestseller und wurden in mehr als vierzig Sprachen übersetzt. Seit 2012 moderiert er die Philosophiesendung »Precht« im ZDF.

Leseprobe

Dies ist ein Buch ?ber Frauen und M?er. Und ?ber etwas sehr sch?nes Seltsames, das zwischen ihnen passieren kann - die Liebe. Die Liebe ist das beliebteste Thema des Menschen. Romane ohne Liebe sind selten, Filme ohne Liebe noch seltener. Auch wenn wir nicht immer ?ber die Liebe reden, so ist sie uns gleichwohl immer wichtig. M?glicherweise war das nicht immer so in der Geschichte der Menschheit. Aber heute, so scheint es, ist dies der Stand der Dinge. Kein Deo wandert ohne Liebesversprechen ?ber den Ladentisch, und keinem Popsong f?t noch ein anderes wichtiges Thema ein. Das Thema Liebe ist gewaltig. Es umfasst nahezu alles. Von ?Warum gibt es ?berhaupt Mann und Frau?? bis ?Was muss ich tun, um meine Ehe zu retten??. Und es ist uferlos. Man kann Frauen mit schiefergrauen Augen lieben und Vollmondn?te in der Taiga. Man kann seine Gewohnheiten lieben und M?er, die Zahnpastatuben ordentlich ausdr?cken. Man kann Siamkatzen lieben und blutige Steaks, den K?lner Karneval und buddhistische Klosterstille, Bescheidenheit, einen Sportwagen und seinen Herrgott. Man kann all dies getrennt lieben. Man kann es parallel lieben. Und manches sogar gleichzeitig. Von all diesem vielen Lieben und Liebenswerten geht es in diesem Buch nur um das eine: um die geschlechtliche Liebe zu einem Liebespartner. Ein Buch ?ber die Liebe kann man nicht schreiben, und dies ist kein Buch ?ber alles. Das Thema Frau und Mann (auch Frau und Frau und Mann und Mann) ist schwierig genug. Denn die geschlechtliche Liebe ist hoch verd?tig; als ein Sujet n?ich, an dem sich zwar die besten Dichter, aber nur selten die kl?gsten Philosophen versucht haben. So wichtig sie uns ist, in der abendl?ischen Philosophie gilt die geschlechtliche Liebe seit Platon als U-Musik. Solange Philosophen den Menschen ?ber seine Vernunft definierten, war die Liebe kaum mehr als ein Unfall, eine Verwirrung der Gef?hle mit bedauerlichen Folgen f?r den umnebelten Verstand. Gef?hle als Herren oder Herrinnen unserer Seele waren lange disqualifiziert. Denn was man nicht als vern?nftig ausweisen konnte, dar?ber wollte man lieber schweigen. Die bekannten Ausnahmen in der Geschichte der Philosophie best?gen diese Regel. Friedrich Schlegel, Arthur Schopenhauer, S?ren Kierkegaard, Friedrich Nietzsche, Jean-Paul Sartre, Roland Barthes, Michel Foucault oder Niklas Luhmann m?gen noch so viel Bedenkenswertes ?ber die Liebe gesagt haben - mit einer Vorlesungsreihe ?ber die Liebe macht sich ein Philosoph in der akademischen Welt bis heute verd?tig, und der Spott seiner Kollegen ist ihm sicher. Die Philosophie ist ein sehr konservatives Fach, und die Vorbehalte sitzen tief. Wahrscheinlich gibt es bis heute weit mehr intelligente philosophische B?cher ?ber formale Logik oder ?ber das Kategorienproblem bei Kant als ?ber die Liebe. Im Gegenzug allerdings wird niemand allen Ernstes auf die Idee kommen wollen, die Probleme der formalen Logik wichtiger f?r das Menschsein zu finden als die Liebe. Doch mit den Skalpellen der Philosophie, so scheint es, l?t sie sich schwer sezieren. ?Die Liebe ist die unbegreiflichste, weil grundloseste, selbstverst?lichste Wirklichkeit des absoluten Bewusstseins?, meinte Karl Jaspers. Sie ist schl?pfrig und schwer zu fassen. Aber haben es die Psychologen leichter? Oder gar, wie es neuerdings scheinen will, die Chemiker und Biologen? Wissen sie, wo sie herkommt, die Liebe, und warum sie so oft dahingeht? Und was macht sie mit uns in der Zwischenzeit? Die Liebe ist das vielleicht wichtigste Thema an der Schnittstelle von Natur- und Geisteswissenschaft. Sie erschlie? sich weder durch Logik noch durch eine philosophische ?Letztbegr?ndung?. Aber sollte man deshalb den Statistikern das Feld ?berlassen, den Meinungsumfragen, den Psycho-Experimenten, den Blutanalysen und Hormontests? Vielleicht ist die Liebe auch daf?r zu kostbar. Zu wichtig und kompliziert auch f?r die schlauen Ratgeber zum Liebes- und Beziehungsmanagement. Ihre Zahl ist nahezu unbegrenzt, ihr Einluss schwer abzusch?e Leseprobe

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