Beschreibung
Es war eine der größten Katastrophen in der Geschichte des Judentums: die Zerstörung Jerusalems und seines Tempels im Jahre 70 n. Chr. Nur wenige Generationen später sollte sich das Christentum ideologisch auf die Seite der römischen Sieger schlagen. Als Beweis für die Enterbung Israels verstanden, demonstrierte die Tempelzerstörung nun ex negativo die Wahrheit des christlichen Glaubens. Den kanonischen Evangelien ist eine derart grausame Verkehrung der Frohen Botschaft jedoch noch fremd. Speziell das Markusevangelium verortet sich mit großer Entschiedenheit auf der Seite der Unterlegenen - selbst wenn ihm darüber die Grundüberzeugungen der bisherigen frühchristlichen Verkündigung ins Wanken geraten.In einer Reihe von Einzelexegesen und in thematischen Längsschnitten zeichnet die Arbeit nach, wie sich das traumatische Ereignis des Krieges im Markusevangelium niedergeschlagen hat und wie vor allem die besonderen Konturen der markinischen Christologie (Passionsgeschichte!) vor diesem Hintergrund klarer hervortreten.
Autorenportrait
Andreas Bedenbender, Dr. theol., Jahrgang 1964, studierte Evangelische Theologie an der Humboldt-Universität zu Berlin, wo er 1999 promovierte. Ein Studienjahr verbrachte er an der Hebrew University of Jerusalem. Seit 2010 ist er als Pfarrer im Entsendungsdienst der Evangelischen Kirche von Westfalen tätig und wurde 2008/2009 als Alfried Krupp Junior Fellow an das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald berufen. Zu seinen Hauptwerken zählt 'Der Gott der Welt tritt auf den Sinai. Entstehung, Entwicklung und Funktionsweise der frühjüdischen Apokalyptik' (Berlin 2000), zudem ist er Herausgeber des Sammelbandes 'Judäo-Christentum. Die gemeinsame Wurzel von rabbinischem Judentum und früher Kirche' (Paderborn/Leipzig 2012). Seit 1996 ist er verantwortlicher Redakteur der exegetischen Zeitschrift 'Texte und Kontexte'.
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