Die Füchse im Weinberg

Roman.Gesammelte Werke in Einzelbänden, Band 12, Feuchtwanger GW in Einzelbänden 12

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783351022129
Sprache: Deutsch
Umfang: 864 S.
Format (T/L/B): 3.8 x 21.1 x 13.3 cm
Einband: Leinen

Beschreibung

Der ursprüngliche Romantitel war einfacher, eindeutiger - und deshalb mißverständlich. "Waffen für Amerika" - gleichlautend mit dem Titel des ersten Romanteils - stand auf der Erstausgabe des Querido Verlages 1947. Das klinge wie eine Propagandaschrift aus dem Kriege, hatte Alfred Döblin an Feuchtwanger geschrieben und zu einer Titeländerung geraten. Heftige politische Einwände kamen aus der Sowjetunion, in der Feuchtwanger bis dahin ein vielbeachteter Autor war. Man betrachtete den Roman - lediglich auf Grund seines Titels - als eine Parteinahme für den mächtigsten "Repräsentanten des Imperialismus". Feuchtwanger entschloß sich zu einer Umbenennung. Der neue Titel geht auf das Hohe Lied Salomos, 2, 15 zurück: "Fangt uns die Füchse, die kleinen Füchse, die die Weinberge verderben; denn unsere Weinberge haben Blüten gewonnen." Als Pierre de Beaumarchais von London nach Paris zurückkehrt, ist er trunken vor Glück. Die Geschäfte, denen er in England nachzugehen hatte, waren dunkel, etwas schmutzig und heikel, wie es eben die Obliegenheiten eines Geheimagenten zu sein pflegen. Bedeutend waren sie nicht. Sie hatten ihm Zeit gelassen, ein Projekt von epochaler Bedeutung zu entwerfen: die Unabhängigkeitsbestrebungen der amerikanischen Kolonien von der englischen Krone durch Waffenlieferungen zu fördern. Eine Staatsaktion, als Privatunternehmen getarnt. Er war sich der Zustimmung der französischen Regierung nicht sicher. Aber nun hatte er sie in der Tasche, samt zwei Millionen Livres. - Wenig erbaut über Beaumarchais als Geschäftspartner ist Benjamin Franklin, Abgesandter des amerikanischen Kongresses. Zu brillant, zu oberflächlich, zu rhetorisch und wenig weise erscheint ihm der Mann. Ein Sensationsjournalist. Und ihre Begegnung verläuft äußerst kühl.

Autorenportrait

Lion Feuchtwanger, 1884-1958, war Romancier und Weltbürger. Seine Romane erreichten Millionenauflagen und sind in über 20 Sprachen erschienen. Als Lion Feuchtwanger mit 74 Jahren starb, galt er als einer der bedeutendsten Schriftsteller deutscher Sprache. Die Lebensstationen von München über Berlin, seine ausgedehnten Reisen bis nach Afrika, das Exil im französischen Sanary-sur Mer und im kalifornischen Pacific Palisades haben den Schriftsteller, dessen unermüdliche Schaffenskraft selbst von seinem Nachbarn in Kalifornien, Thomas Mann, bestaunt wurde, zu einem ungewöhnlich breiten Wissen und kulturhistorischen Verständnis geführt. 15 Romane sowie Theaterstücke, Kurzgeschichten, Berichte, Skizzen, Kritiken und Rezensionen hatten den Freund und Mitarbeiter Bertold Brechts zum "Meister des historischen und des Zeitromans" (Wilhelm von Sternburg) reifen lassen. Mit seiner "Wartesaal-Trilogie" erwies sich der aufklärerische Humanist als hellsichtiger Chronist Nazi-Deutschlands.