Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 1,3, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Philosophisches Institut), Veranstaltung: Proseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Ausgehend von unterschiedlichen Haltungen gegenüber dem Suizid von der Antike bis zur Gegenwart, wird die Sichtweise des Sophokles in Platons "Phaidon" analysiert. Sophokles lehnt den Suizid aus drei Gründen ab. Der Mensch befindet sich in einer "Feste", er ist von Geburt an eingeschränkt durch unterschiedliche Begabungen, Ressourcen etc. Wer darunter so leidet, dass er Suizid begeht, räumt dem verachtenswerten Leib Macht über die eigene Person ein und schneidet sich damit von philosophischen Erkenntnismöglichkeiten und einem philosophischen Dasein ab. Ein zweiter Grund besteht darin, dass der Mensch den Göttern untergeordnet ist und diese allein über Leben und Tod zu bestimmen haben. Ein dritter Grund ist in der Anerkennung des weltlichen Gesetzes zu sehen, das Sophokles zum Tod verurteilt hat und dem der Einzelne Respekt schuldet. Andererseits fürchtet Sophokles als Philosoph den Tod nicht, denn Platon vertritt die Auffassung, dass Philosophen, die irdische Freuden gering schätzen, ohnehin für die Welt "tot" sind. Der Tod wird sogar ersehnt aufgrund des Glaubens, nach dem Tod werde jeder so wiedergeboren, wie er gelebt habe, so dass Sophokles davon ausgehen kann, in das Göttliche, Ewige einzugehen.
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