Hyperborea ist eine gewaltige Stadt. Komplexe Magie, politische Intrigen und ungleiche Machtverhältnisse vereint unter einer undurchdringbaren Kuppel und regiert durch einen scheinbar ewig lebenden Basileus. Doch das beständige, ungerechte Gefüge wird auf den Kopf gestellt als die dreizehnjährige Arka, auf der Suche nach ihrem mysteriösen Vater, den Weg in die Stadt findet. Das raufboldige Wunderkind ohne Manieren bekommt auf ihrer Suche Unterstützung von ihrem (sehr süßen) Halbeinhorn “Zwerg” und vom talentierten aber noch jungen Minister und Magier Lastyanax. Gemeinsam stoßen sie auf eine vernetzte Intrige, die die gesamte Stadt zu bedrohen scheint. Nicht nur die Stadt selbst mit ihren verschiedenen Ebenen ist fantastisch gestaltet, sondern auch die Charaktere wachsen wahnsinnig schnell ans Herz. Und zwar alle. Nicht ein Nebencharakter fühlt sich sinnlos oder leer an, als würde sie halt ein ganz normales Leben in dieser Welt führen. Sei es der verzweifelt Stallmeister mit Sprachfehler, die comichaften Verbrecherdrillinge unter Befehl der eigenen Mutter oder die gemeinen Mitschüler aus der stadteigenen Magieschule. Alles in dieser Welt greift organisch ineinander. Dazu kommt ein originelles Magiesystem voller Kreativität, das in sich schlüssig ist und keinen Charakter unbesiegbar scheinen lässt. Muss man ja auch mal loben. Das Pacing, also das Erzähltempo, ist auch “al dente”. Ruhige Dialoge voller Emotionen bauen langsam Spannung auf und tanzen dann mit actionreicheren Szenen von Seite zu Seite einen literarischen Tango. Gerade bei letzterem habe ich gemerkt, dass ich automatisch angefangen habe schneller zu lesen, so rasant waren die. Hui. Die Geschichte und auch einige Charaktere erinnern teilweise stark an das Setting von “Die Spiegelreisende” von Christielle Dabos, was ja an sich aber eher etwas Gutes ist, denn diese Quatrologie war ziemlich phänomenal und Fans hätten gerne mehr davon. Zu ihrer Fantasywelt hatte die Autorin übrigens schon mit 12 Jahren erste Ideen. Und wo wir gerade bei Funfacts sind: Was für eine krasse Frau ist Éléonore Devillepoix denn bitte? Sie hat Politik und Philosophie in drei Städten quer durch Europa studiert, okay, arbeitet aktuell im Europäischen Parlament in Brüssel und ist dann auch noch die Kapitänin der belgischen Nationalmannschaft im Quidditch! Und jetzt hat sie nebenbei ihren Debütroman veröffentlicht? What? Nichts als Respekt für diese Frau, die nur 2 Jahre älter ist als ich, da habe ich ja noch Zeit ähnliches zu erreichen… Anyway, selten habe ich einen Fantasyroman so entschlossen weitergelesen. Wenn ihr also mal wieder einen richtig guten Fantasyroman lesen wollt, nehmt den hier. Ist mega. Ihr dürft auch älter als 14 sein.
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