Alwins Tipp:
Es herrscht ein brechend heißer Sommer und die drei Hochhäuser, die den Gebäudekomplex "The Tri" formen, lassen ihre Bewohner*innen förmlich schmelzen. Doch die Lethargie der Hitze verpufft sofort, als eine Leiche in der Müllanlage gefunden wird. Da kommen die beiden Schwestern Nik und Norva ins Spiel, denn sie begeben sich noch vor der Polizei auf Spurensuche und ermitteln Verdächtige.
Ein super Detektivteam und doch sehr unterschiedlich: Nik hat kurz geschorenes Haar, ist jederzeit fokussiert und notiert jedes noch so kleine Detail in ihren Notizen, während Norva stolz ihre Braids zeigt, sich eher auf ihr Bauch- und Knochengefühl verlässt und durch ihre Kreativität auch unkonventionelle Verbrechen entschlüsseln kann. Doch wie soll man vorgehen, wenn der eigene Vater ebenfalls als Täter in Frage kommt? Um seine Unschuld zu beweisen, müssen sie eigenständig ermitteln, über sich hinauswachsen und den/die wahre/n Täter*in überführen. Wir lernen dabei die Bewohner*innen von "The Tri" kennen, die eine interessante Gemeinschaft bilden und uns Einblicke in alle möglichen Kulturen geben. Die beiden Schwestern sind von Kopf bis Fuß sympathisch und haben eine witzige Chemie, die man in jedem Dialog der beiden herauslesen kann. Besonders ist zudem die Tabelle der Verdächtigen von Nik, die alle paar Kapitel aktualisiert wird und zum Miträtseln einlädt. Doch was mir persönlich an der Geschichte am besten gefällt, ist das Tempo. Sie wird in einem Rutsch erzählt, ohne Zeitsprünge. Ständig passiert etwas Spannendes, allerdings nie zu viel, sodass die Leser*innen überfordert wären. Rasant, aber nicht zu rasant erzählt. So gerät man auch bei kürzeren Lesesessions regelrecht in einen Leserythmus, der einen das Buch verschlingen lässt. An einem heißen Sommertag, wie im Buch, also genau das Richtige.