Beschreibung
In der spracharchäologischen Dichtung Norbert Langes ist der Zauberspruch noch präsent - auch in dieser von Montagetechnik und Zitaten bestimmten Poesie lebt der Glaube an die Heilkräfte der Dichtung fort. Es ist eine überaus produktive Widersprüchlichkeit, die sich in Langes Poetik manifestiert: Das Schöne soll durchaus ein Existenzrecht besitzen, aber seiner traditionellen Privilegien und seiner alten Aura beraubt werden.Die lyrischen Palimpseste Norbert Langes werden tiefe Spuren hinterlassen in der Lyrik des 21. Jahrhunderts.Michael BraunDa setzt die Paradoxie der echten Avantgarden an: Nach außen hin Zertrümmern, im Innern aber Sammeln und Stauen. Die Geste der Zerstörung, mit der in Wirklichkeit gestaltet wird. Klangzellenarbeit. Klang und Rhythmus, auf beiden Ebenen erweist sich Norbert Lange als jemand, der über ein feinfühliges und geschultes Gehör verfügt.Alexander Nitzberg
Autorenportrait
Norbert Lange, geboren 1978 in Gdynia (PL), Diplom am Deutschen Literaturinstitut Leipzig 2007, lebt in Berlin. Dichter, Essayist und Übersetzer. Zuletzt erschienen: "Bernhard Koller. Die Zusammenhänge" (2008, Lyrikedition 2000) und "Rauhfasern" (2005, Lyrikedition 2000).