Beschreibung
Die jüngsten Twitter-Stürme unter den Hashtags #IchBinHanna und #95vsWissZeitVG haben gezeigt, dass immer weniger Wissenschaftler*innen bereit sind, die prekären Arbeitsbedingungen im deutschen Wissenschaftssystem hinzunehmen. Vorrangig das über das Wissenschaftszeitvertragsgesetz 2007 eingeräumte Sonderbefristungsrecht bestimmt die Lebensläufe der Forschenden jenseits der Professur. Dieses Gesetz beeinflusst die Karrieren und das Privatleben der an den Hochschulen befristetet Beschäftigten massiv, hat aber auch enorme negative Effekte auf die Wissenschaft insgesamt. Nachhaltige und effiziente Forschung ist so kaum mehr möglich.
Der Sammelband nähert sich in drei Essays den Problemen der gegenwärtigen Wissenschaft aus historischer, literaturwissenschaftlicher und philosophischer Warte sowie in zehn persönlichen Erfahrungsberichten verschiedener Perspektiven von der Studentin bis zum Dekan. Zudem sind die im Herbst 2020 aufgestellten 95 Thesen gegen das Wissenschaftszeitvertragsgesetz hier versammelt.
Autorenportrait
Dr. Amrei Bahr ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Philosophie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Sie forscht u.a. zur Ethik des Kopierens und zur Ethik der Abfallentsorgung. Ihr Engagement für bessere Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft betreibt sie vor allem auf Twitter und in diversen Gremien ihrer Universität.
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PD Dr. Kristin Eichhorn ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Paderborn. Ihre Schwerpunkte liegen in der Literatur des 18. Jahrhunderts und der Literatur der Moderne wie des Expressionismus. Sie engagiert sich im Netzwerk für Gute Arbeit in der Wissenschaft (NGAWiss).
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Dr. Sebastian Kubon ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Geschichte der Universität Hamburg und ggw. in Elternzeit. Er ist promovierter Mediävist (zur Außenpolitik des Deutschen Ordens in Preußen) und beschäftigt sich momentan vor allem mit Public History und Food History. Zur Zeit steht die Kritik am deutschen Wissenschaftssystem im Rahmen von #95vsWissZeitVG und #IchBinHanna im Mittelpunkt seines Engagements. Vgl. https://www.kubon.info
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Reihenherausgeber Prof. Dr. Frank Jacob, geb. 1984, studierte von 2004 bis 2010 an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg sowie an der Osaka University Geschichte und Japanologie. 2012 wurde er an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg im Fachbereich Japanologie mit einer Arbeit zu Geheimgesellschaften in Deutschland und Japan promoviert. Nach Tätigkeiten als Lehrbeauftragter an der Friedrich-Alexander-Universität und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf wurde er 2013 zum Wissenschaftlichen Assistenten am Lehrstuhl für Neueste Geschichte I der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg bestellt. 2014 erhielt er einen Ruf auf eine Tenure-Track-Professur für Welt- und Globalgeschichte ab 1500 an die City University of New York, 2018 einen Ruf auf eine Professur (tenured) für Globalgeschichte (19. und 20. Jahrhundert) an die Nord Universitet, Norwegen.
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