Beschreibung
Philipp Wilhelm Adolf Bastian (1826 - 1905) war ein deutscher Arzt, Ethnologe sowie Gründungsdirektor des Museums für Völkerkunde in Berlin. Er gilt als Begründer der deutsprachigen wissenschaftlichen Völkerkunde. Er wird gemeinhin als Evolutionist verstanden. Sein Ziel war eine vergleichende Ethnologie, die er versuchte naturwissenschaftlich zu begründen, von dem Grundgedanken ausgehend, daß die Menschheit überall gleich ist und vergleichbare Phasen in ihrer Entwicklung durchläuft. Man hat ihn in einer Linie mit aufgeklärten und romantischen Denkern gesehen. Obwohl Bastian selbst darauf bestand, einen naturwissenschaftlichen Ansatz zu verfolgen, hat man ihn nachträglich in die geisteswissenschaftlich inspirierte und geschichtsbewusste Tradition der Ethnologie eingeordnet. Bastian reiste in den 1850er Jahren als Schiffsarzt auf einem nach Australien segelnden Schiff. Diese Reise entwickelte sich zu einer wahren Weltreise sowohl in ihrer Ausdehnung als auch in der wissenschaftlichen Ausbeute. Die Grundmotivation seiner Reisetätigkeit war das Sammeln und Dokumentieren von Daten über seiner Ansicht nach zum Untergang verurteilte Kulturen, noch bevor diese ganz verschwunden sind. Seine Reisen führten ihn auf alle Kontinente, seine ausführlichen Reiseerlebnisse veröffentlichte er später in zahlreichen Büchern. In dem hier vorliegenden zweibändigen Werk berichtet Bastian über seine Beobachtungen und Forschungen über Völker der bereisten Gebiete mit Hauptaugenmerk auf den Pazifikraum. Eine knappe Zusammenfassung des Inhalts liefert Bastian in seinem Vorwort: "Ethnologische Streifzüge mit Jagd-und Spukgeschichten liesse sich dem Titel zufügen, denn des abenteuerlich Unglaublichen und Grausslichen findet sich allerhand (zwischen den folgenden Seiten) aufgetischt zur Auswahl des Lesers[.]." Unveränderter Nachdruck der Originalausgabe aus dem Jahr 1888.