Beschreibung
Ein Blick in die Statistiken aus dem Erhebungsjahr 2015 zeigt, dass nahezu jeder vierte männliche (22,0?%) und jede dritte weibliche (33,3?%) Erwachsene zwischen 18 und 79 Jahren zumindest zeitweise an mindestens einer psychischen Erkrankung leidet. Darauf basierend gehen konservative Schätzungen davon aus, dass ca. 3?000?000 Kinder in diesem Jahr mit mindestens einem psychisch kranken Elternteil in einem Haushalt zusammengelebt haben. Diese zeigten in Relation zur Vergleichsgruppe, in der Eltern nicht psychisch erkrankt waren, ein signifikant erhöhtes Auftreten von Entwicklungsrisiken auf. Das liegt u. a. daran, dass die Qualität der Eltern-Kind-Interaktion im Sinne einer entwicklungsförderlichen Beziehung signifikant reduziert sein kann. Eine psychische Erkrankung, die sich besonders stark auf zwischenmenschliche Beziehungen auswirkt, ist die Borderlinepersönlichkeitsstörung, kurz BPS. Der Fokus dieser Veröffentlichung liegt daher auf diesem Krankheitsbild und einer Untersuchung seiner möglichen Auswirkungen auf die Entwicklung eines Kindes. Dabei wird eine psychologische sowie sozialpädagogische Sichtweise eingenommen, um auf dieser Grundlage die Termini Kindheit, Lebensweltorientierung, Entwicklungsrisiken sowie die BPS zu definieren. Darauf aufbauend werden Risikofaktoren und Entwicklungsrisiken bei elterlichen psychischen Erkrankungen im Allgemeinen sowie einer mütterlichen BPS im Speziellen erläutert. Schlussendlich werden sozialpädagogische Handlungsmöglichkeiten im Sinne der Entwicklung des Kindes dargelegt.
Autorenportrait
Tobias Düsterdick erblickte im Jahre 1987 im malerischen Leipzig das Licht der Welt. Nach seinem Abitur und Zivildienst verschlug es ihn nach Jena, um dort Pädagogik/Erziehungswissenschaft und Psychologie zu studieren. Nach einem Auslandssemester in Finnland beendete er im Jahr 2011 seinen Bachelor. Danach zog es den Autor nach Dresden, um dort den Master of Childhood Research and Education - Kindheitsforschung, Beratung und Bildung zu absolvieren. Bereits in seinem Studium war er sehr interessiert an den Schnittstellen der Sozialen Arbeit und Psychologie bzw. Psychotherapie. Dieser Prämisse folgend begann er im Jahr 2016 eine Ausbildung zum Kinder- und Jugendpsychotherapeuten mit Schwerpunkt Verhaltenstherapie. Er absolvierte dabei stetig Weiterbildungen im Bereich Systemische Beratung und Therapie. Unmittelbar nach seinem Studium arbeitete der Autor an einer Dresdner Schule, wo er zahlreiche SchülerInnen traf, deren Eltern psychisch erkrankt waren. Seine Motivation war dabei, diese jungen Menschen präventiv sowie intervenierend zu unterstützen. Daraus erwuchs die Motivation für die vorliegende Arbeit.