Agnese geht in den Tod

Roman, edition fünf 23

Auch erhältlich als:
21,90 €
(inkl. MwSt.)
In den Warenkorb

Lieferbar innerhalb 1 - 2 Wochen

Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783942374460
Sprache: Deutsch
Umfang: 316 S.
Format (T/L/B): 3 x 19.7 x 13.5 cm
Einband: Leinen

Beschreibung

Ihre Tarnung ist ihre stärkste Waffe: Eine einfache Frau wird zur Partisanin. September 1943: Italien atmet auf. Mussolini ist abgesetzt, das Waffenstillstandsabkommen mit den Alliierten unterzeichnet. Doch dann erklärt Italien Deutschland den Krieg und wird von den Nationalsozialisten besetzt. Als die alternde Wäscherin Agnese einen einheimischen Soldaten bei sich aufnimmt, verpfeifen die Nachbarn sie an die Besatzer. Ihr Mann wird abgeholt und stirbt noch auf dem Weg ins KZ. In einem Racheakt erschlägt Agnese einen Deutschen. Damit nimmt das Schicksal seinen Lauf: Agnese muss fliehen und schließt sich den Partisanen an. Als Botin auf dem Fahrrad übermittelt sie Nachrichten, transportiert Sprengstoff und Lebensmittel. 'La Responsabile' heißt die fürsorgliche Agnese bei ihnen. Der Winter 1945 bringt schließlich die Katastrophe: Die Partisanen sind vom Eis eingeschlossen, und Agnese gerät in eine deutsche Kontrolle. Renata Viganò zeichnet in ihrem hierzulande lange vergessenen Roman von 1949 einen Lebensweg nach, der den Leser mit seiner Geradlinigkeit und Kompromisslosigkeit zutiefst ergreift.

Autorenportrait

Die Italienerin Renata Viganò (1900-1976) veröffentlichte schon als junges Mädchen hochgelobte Gedichte, 1933 einen romantischen Roman. Dann wurde die ausgebildete Krankenschwester im Widerstand gegen die Faschisten und Nationalsozialisten aktiv und schrieb von 1945 an Erzählungen und Romane über den politischen Kampf. 'Agnese geht in den Tod' ist ihr berühmtestes Werk. Ihr Haus in Bologna war ein bekannter Treffpunkt für Schriftsteller, Philosophen und ehemalige Partisanen.

Leseprobe

'Im Krieg sind die glücklichen Zeiten kurz, dann kommen die Sorgen.' Kurt trat zu Agnese in die Küche und sagte: 'Katze kaputt, Mama.' Agnese ging langsam auf den Hof, hob die tote Katze auf, deren Blut ihr Hände und Schürze beschmutzte, und hielt sie, ohne sie anzusehen. Dann begrub sie sie unter dem Pfirsichbaum, setzte sich ins Gras und wischte sich lange die Hände mit einem Taschentuch ab. Als es dunkel wurde, erhob sie sich und ging zum Haus zurück. In der Tür blieb sie stehen. Ihr war, als sähe sie die Katze auf der Arbeitsfläche des Backtroges hocken, wo sie immer gelegen hatte. Kurt, der dicke Soldat, war mit dem Kopf auf dem Arm am Tisch eingeschlafen. Agnese schaute genauer hin: Das schwarze Ding, das sie für die Katze gehalten hatte, war Kurts Maschinenpistole.